Marina Aspera Marina Aspera, Elektrotechnik, Wissenschaftliche Assistentin, TU München, München, Deutschland

Elektrotechnik, Wissenschaftliche Assistentin
bei TU München
München, Deutschland

Marina Aspera Marina Aspera, Elektrotechnik, Wissenschaftliche Assistentin, TU München, München, Deutschland

Elektrotechnik, Wissenschaftliche Assistentin, TU München

Elektrotechnik studieren hat Marina vom Bachelor bis zur Promotion gebracht. Sie berichtet in Ihrem Werdegang über das Elektrotechnik Studium an der TU München. Weiterhin erklärt sie wie sie vom Studium in Ihren momentanen Beruf als wissenschaftliche Assistentin und Doktorandin gekommen ist.


Studienangebote

Die Schulzeit

Was für ein Typ Schüler warst du?

Grundsätzlich war ich eine fleißige und ehrgeizige Schülerin. Im Gegensatz zu vielen Mitschülern musste ich mich durch die Schulzeit nicht durchquälen sondern konnte mich für Vieles begeistern. Bis zur Oberstufe waren Fremdsprachen (Französisch, Spanisch, Englisch) und Deutsch meine Lieblingsfächer, weswegen ich auch den neusprachlichen Zweig gewählt habe. In der Mittelstufe entwickelte ich dann nach und nach eine Leidenschaft für Mathe und Physik. Ich merkte einfach, dass es mir liegt und ich mich darin einfach tue. In der Schule wusste ich nicht wirklich, was ich gut konnte und was nicht. Ich dachte, ich hätte keine Schwächen. ;-)

Was hast du nach deinem Schulabschluss gemacht?

Ich wusste schon zur Abitur-Zeit, was ich studieren will, deswegen habe ich keine Auszeit nach der Schule genommen. Die Zeit bis Studienbeginn habe ich mit Arbeiten und Feiern überbrückt.

Die Studienzeit - Wie war das Elektrotechnik-Studium?

Was hast du studiert und wie kam es zu deiner Studienwahl?

Es lässt sich nicht in ein paar Sätzen erklären, wieso ich mich gerade für Elektrotechnik entschieden habe. Naturwissenschaften haben mich seit Längerem begeistert. Seit meiner Kindheit war es mein Ziel, irgendwann etwas 'Sinnvolles' zu tun und da dachte ich, ich könnte doch mal an der Energiewende arbeiten. Außerdem habe ich schon lange mit Entsetzen immer wieder festgestellt, dass die Technik-Branche nicht gerade auf einem Nachhaltigkeits-Kurs unterwegs ist und ich hatte die naive Vorstellung, das könnte doch mal schnell geändert werden. Dann kam noch dazu, dass ich die Herausforderung liebe und Elektrotechnik an der TUM als ziemlich knackig schweres Studienfach bekannt ist. Und dann sprechen natürlich die Jobperspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten auch für sich.
Aus finanziellen Gründen war es mir nicht möglich, von daheim auszuziehen und daher kam für mich nur München in Frage. Das war aber nicht unbedingt die schlechteste Wahl. Nebenher hatte ich alles Mögliche an Jobs, um Studiengebühren, S-Bahn-Ticket usw. zu bezahlen.
Als Zehnjährige hätte ich wohl gesagt, dass ich Schriftstellerin werden will, weil ich viel gelesen und Geschichten geschrieben habe.

Was genau macht man im Studium?

In den ersten zwei Semestern muss man sich durch die GOPs (Grundlagen- und Orientierungsprüfungen) quälen. Mal ehrlich, das war die schlimmste Zeit überhaupt. Man hat keine Wahlmöglichkeiten, d.h. man muss Fächer belegen, die einen möglicherweise nicht interessieren. Der Leistungsdruck ist enorm. Man lebt in dem Wissen, dass 60 % der Studenten nach diesen zwei Semestern durchfallen werden.
Danach wird es besser und entspannter. Ab dem 5. Semester können Fächer frei gewählt werden. Es gibt einige, sehr wenige Praktika, die absolviert werden können. Der wichtigste Teil des Studiums sind meiner Meinung nach die Abschlussarbeiten, bei denen man selbstständiges und wissenschaftliches Arbeiten lernt.
Die praktischen Erfahrungen, die man an der TUM sammelt sind sehr wenige. Im Nachhinein wäre mir ein FH-Bachelor-Studium lieber gewesen.
Das 5. Semester habe ich in Madrid absolviert. Ich kann es jedem empfehlen ein Auslandssemester /-praktikum zu machen, auch wenn das Studium dabei ein wenig vernachlässigt wird. So eine Gelegenheit ergibt sich nie wieder.

Was war im Master anders als im Bachelor?

Im Master hat man mehr Freiheiten bezüglich der Fächerwahl. Es läuft sehr viel entspannter. Man wird besser wahrgenommen, weil man schon einen Abschluss hat und bekommt bessere Werkstudentenjobs und Praktika mit besserer Bezahlung. Ich bin weiterhin bei Elektrotechnik geblieben, in der Vertiefungsrichtung Energietechnik und genau wie im Bachelor war auch diesmal die Masterarbeit ein sehr wichtiger und prägender Teil meines Studiums. Ich konnte sehr viel selbstständig arbeiten und das Thema nach meinen Vorstellungen formen. Das war sehr motivierend. Im Master ist mein Wunsch weiter gewachsen, mich mit Nachhaltigkeit auseinander zu setzen. Hin und wieder war ich frustriert, dass im Studium so wenig darauf eingegangen wird. Ich habe eine Seminararbeit über soziale und ökologische Missstände in der Elektronikindustrie verfasst und war danach sehr enttäuscht, wie rückständig die ganze Branche in solchen Angelegenheiten ist. Es hat mich aber weiterhin angespornt, es anders/besser zu machen.

Mit welchen Erwartungen hast du damals dein Studium begonnen?

Ich hatte kaum Erwartungen, weil ich es mir vorher kaum vorstellen konnte. Ich dachte jedenfalls, dass es der Schule etwas ähnlicher ist. Tatsächlich war es aber ganz anders. Im Grundstudium verbrachte ich die Vorlesungen zusammen mit über 800 anderen Studenten in einem riesigen Hörsaal. Auf individuelle Probleme konnte kaum eingegangen werden. Man musste schauen, selbst mit allem fertig zu werden. Das klingt jetzt sehr negativ, aber man kann auch sehr daran wachsen. Was mich sehr positiv überrascht hat, war, dass man als Student sehr viel mehr Einfluss nehmen kann auf das Campus-Geschehen und auf die Lehre. Wer sich engagiert, kann in der Hochschulpolitik mitmischen.

Der Job

Was ist deine Jobbezeichnung?

Wissenschaftliche Assistentin

Wie kamst du zu deinem jetzigen Job?

Während meiner Masterarbeit knüpfte ich gute Kontakte zu dem Lehrstuhl, der meine Arbeit betreut hat und so kam es, dass ich eine Stelle als Doktorandin angeboten bekam, die ich gleich angenommen habe. Ich fand es schön, erst mal in der Forschung zu arbeiten und ich kann mich jetzt auch endlich den Problemen der Energiewende widmen. Auch die Lehre, die zu dem Job dazu gehört, finde ich spannend. Und ich habe sehr viele Freiheiten, die ich sonst nirgends hätte: Ich kann mir meine Arbeit selbst einteilen, meine Forschungsrichtung selbst bestimmen, ich kann die Lehre so gestalten, wie ich es für richtig halte. Geld war mir nicht so wichtig, Hauptsache es reicht zum leben. Schlecht bezahlt ist es aber eh nicht, das Einstiegsgehalt entspricht so dem Durchschnitt, den man in der freien Wirtschaft bekommt. Ich sehe diesen Job aber auch als Bedenkpause, um herauszufinden, was ich wirklich machen will, um meinen Traum, etwas nachhaltiges zu machen, zu erfüllen. Die Promotion ist auf 3-4 Jahre angesetzt.

Wie sind die Berufschancen mit deinem Studium und wie schwierig ist es deinen momentanen Job zu bekommen?

Die Berufschance sind ungeschlagen super gut. In keinem anderen Studiengang kann man so schnell, so leicht einen Job nach dem Abschluss bekommen. Man darf sich jetzt auch nicht dabei vorstellen, dass einem ein Job hinterher geworfen wird, aber nach maximal einem Jahr haben über 90 % der Absolventen einen festen Job (stand so glaub ich in der Zeit Campus).
Alternativen wären Jobs bei einem Netzbetreiber gewesen. Oder auch etwas komplett anderes zu machen. Ich hatte auch schon oft daran gedacht, zu gründen und hab schon den einen oder anderen Businessplan erstellt. Das ist auch weiterhin ein Ziel, das ich verfolge.
Hindernisse, den Job zu bekommen, gab es keine. Die gute Arbeit, die ich im Master an dem Fachgebiet für Elektrische Energieversorgungsnetze abgelegt habe, hat es mir ermöglicht ohne Probleme an diese Stelle zu kommen.

Was macht Dein Unternehmen und wie ist es dort zu arbeiten?

Das Fachgebiet für Elektrische Energieversorgungsnetze an der TUM ist relativ klein mit 12 Angestellten. Der Fokus liegt auf Erneuerbaren Energien und deren Integration in das Energieversorgungsnetz. Alle Angestellten arbeiten in Projekten, die von Industrie oder verschiedenen Ministerien finanziert werden. In den meisten Projekten wird mit Kooperationspartner aus der freien Wirtschaft zusammengearbeitet. So lernt man auch viel über "echte" Ingenieursarbeit. Die Hierarchien sind sehr flach, ich arbeite mit allen auf Augenhöhe. Mein Chef unterstützt einen und redet einem nicht rein, solange es in seinen Augen sinnvoll ist. Das beste an einem Job an der Uni ist, dass man komplett frei und unabhängig forschen kann.

Was machst du genau in deinem Job?

Meine Arbeitszeit kann ich mir selbst einteilen, auch Homeoffice ist möglich. Ich habe mehrere Aufgaben, an denen ich arbeite. Erstens wird ein neues Labor eingerichtet, dessen Aufbau ich betreue. Zweitens nehme ich Messungen in einem Verteilnetz in Moosham vor und werte die Messdaten aus. Drittens kümmere ich mich um meine eigene Foschung und viertens betreue ich Studenten. Der Job ist also sehr vielseitig.
In diesem Job kommt es vor Allem darauf an, sich für seine Forschung und für das eigene Projekt zu begeistern. Man muss eigenständig arbeiten können und sich engagieren. Mein Job ist sehr viel Büroarbeit, die ich aber als angenehm empfinde.

Was findest du ist das Spannendste an deinem Job?

Das Spannendste ist sowohl die Forschung als auch die Lehre. Es ist interessant zu sehen, wie etwas entwickelt wird und wie man selbst etwas erschaffen kann. Und in der Lehre ist es spannend, Studenten Wissen zu vermitteln.

War der Job auf deinen Studiengang zugeschnitten oder kann man auch etwas anderes machen, um in deinem Bereich tätig zu werden?

Der Job ist genau auf mein Studium zugeschnitten. Auch mit anderen technischen Studiengängen kann man diese Stelle bekommen. Die meisten, die hier arbeiten sind aber ehemalige Elektrotechnik-Studenten der TUM.

Was würdest du deinem jüngeren Ich raten?

Ich würde meinem jüngeren Ich raten, entspannter an alles heranzugehen. Ich habe mir manchmal mehr Druck gemacht, als von Nöten gewesen wäre. Ich hätte mehr Ausgleich schaffen müssen zum ewigen Lernen. Und ich würde mir raten, das Thema Nachhaltigkeit noch mehr in das Studium hineinzubringen. Hin und wieder habe ich das leider aus den Augen verloren.

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