Deine Schulzeit
Was für ein Typ Schüler warst du?
Meine Noten während meiner Schulzeit waren durchschnittlich - gut. Ich war im Allgemeinen ein zielstrebiger Schüler hatte jedoch keine Vorstellung was ich nach der Schule machen möchte bzw. wo meine Stärken und Schwächen liegen.
Was hast du nach deinem Schulabschluss gemacht?
Nach meinem Schulabschluss habe ich ein Praktikum in einem Architekturbüro begonnen, um einen Einblick in das Berufsleben eines Architekten zu erhalten und mich parallel an Universitäten für das Studium beworben.
Da ich schon zum nächsten Wintersemester einen Studienplatz erhalten habe, war keine Zeit für längere Auslandsaufenthalte.
Dein Architektur-Studium

Quelle: morgue: cohdra
Was hast du studiert und wie kam es zu deiner Studienwahl?
Nach etlichen Praktikas, Berufsberatungsgeprächen und Besuchen an unterschiedlichen Universitäten habe ich mich entschlossen Architektur und Stadtplanung an der Universität Stuttgart zu studieren (Stuttgart, da die Fakultät in diversen Rankings sehr gut abgeschnitten hatte).
Ausschlaggebend für diese Studienwahl waren mehr mein allgemeines Interesse an Architektur und Gebäuden, an Kunst, kreativem Arbeitem etc., als die Noten in den ausschlaggebenden Fächern (Mathe, Physik, Kunst).
Mein Studium habe ich zu Beginn durch Kellnern und einige Aushilfsjobs z.B. in einer Bäckerei finanziert, später durch eine Anstellung als Werkstudent in einem Architekturbüro und einem Institut der Fakultät.
Als Zehnjährige wollte ich eigentlich Lehrerin werden.
Was genau macht man im Studium?
Der Studiengang ist im Grundstudium (jetzt Bachelor) sehr breitgefächert. Die Fächer reichen von Architekturgeschichte/ Theorie über technisches Zeichnen/ Entwerfen bis hin zur Tragwerkslehre und Bauphysik. Am anspruchsvollsten für mich waren die Letzteren.
Ich habe während meines Hauptstudiums ein Jahr an der University of Cambridge in England studiert. Dies war eine Erfahrung, die mich sowohl sprachlich, als auch fachlich im Allgemeinen weitergebracht hat.Ich konnte während dieser Zeit neue Freundschaften schließen, eine andere Kultur kennenlernen und eine neue Sicht auf Gebäude bzw. Architektur erhalten, da die englischen Studenten, anders als wir, sehr frei und künsterlisch arbeiten und Räume im allgemeinen diversierter betrachten.
Da ich während meines Hauptstudiums zwei Tage die Woche in einem Architekturbüro gearbeitet habe, konnte ich neben dem theoretischen Arbeiten an der Uni, viele Eindrücke erhalten wie der Alltag eines Architekten im Büro und auf der Baustelle aussieht.
Da mein Studiengang zu dieser Zeit noch ein Diplomstudiengang war, habe ich direkt nach dem Grundstudium mit dem Hauptstudium begonnen.
Was war im Hauptstudium anders als im Grundstudium?
Das Haupstudium (jetzt Master) ist gegenüber dem Grundstudium (Bachelor) dahingehend anders, als dass man zum ersten Mal selbst entscheiden darf, welche Fächer man vertiefen möchte bzw. worauf man den Studienschwerpunkt legt. Dies macht in jedem Fall mehr Spaß, da es zum ersten Mal nach der Schule und dem sehr schulischen Grundstudium, indem alle Fächer belegt werden müssen, den eigenen Interessen und Fähigkeiten entspricht.
Mit welchen Erwartungen hast du damals dein Studium begonnen und haben sich diese erfüllt?
Da ich nach der Schule noch keine genauen Vorstellungen hatte wie das Architekturstudium aussehen wird, hatte ich auch keine speziellen Erwartungen an das Studium. Vom Studentenleben im Allgemeinen erhoffte ich mir neue Freundschaften, Eigenständigkeit und neue Eindrücke. Dies hat sich auch alles bestätigt.
Dein Job als Architektin

Quelle: morgue: kamuelaboy
Wie kamst du zu deinem jetzigen Job?
Ich habe nach meinem Studienabschluss direkt angefangen zu arbeiten. Zunächst für ein paar Monate an der Universität und dem Architekturbüro, indem ich als Werkstudent gearbeitet habe, dann in einem großen Architekturbüro in München.
In diesem Unternehmen wollte ich schon immer arbeiten.
Das wichtigste Kriterium für meine Jobwahl waren neben den Projekten, die das Büro realisiert hat, das Arbeitsklima, die Stadt und das Geld. Die Erwartungen an die Arbeit haben sich im Groß und Ganzen erfüllt. Ich konnte während meiner Zeit im Büro viel neues dazu lernen und neue nette Kollegen kennenlernen.
Wie sind die Berufschancen mit deinem Studium?
Die Berufschancen sind derzeit bei einem guten Studienabschluss sehr gut.
Da dieser Job immer mein Wunschjob war und ich nach Einreichung meiner Berwerbung zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wurde musste ich keine Alternativen in Betracht ziehen. Die größte Herausforderung zu Beginn war, nach dem theoretischen Arbeiten an der Uni, die Umsetzung in der Praxis und das Kommunizieren/ Zusammenarbeiten mit Fachplanern wie Statiker/ Haustechniker und ausführenden Firmen.
Was macht Dein Unternehmen und wie ist es dort zu arbeiten?
Das Architekturbüro, in dem ich derzeit arbeite ist eines der größten in Deutschland. Es realisiert überwiegend öffentliche Bauten und Großprojekte in Deutschland und im Ausland.
Das Arbeitsklima ist sehr gut, sodass das Zusammenarbeiten, sowohl mit den Chefs, als auch mit den Kollegen Spaß macht.
Was machst du genau in deinem Job?
Ich arbeite derzeit an einem Geschäftsgebäude in Berlin, das dieses Jahr fertiggestellt wird. Meine Aufgaben reichen von der Planung des Gebäudes/ Gebäudeteilen, Koordination der Beteiligten bis hin zur Überwachung auf der Baustelle.
Meine Arbeitszeiten sind von 8.00Uhr- 18.30Uhr. Das Spannenste ist die Vielseitigkeit unseres Jobs und die Zusammenarbeit mit den unterschiedlichsten Berufsgruppen und Menschen.
Das Studium ist eine gute Grundlage für den späteren Beruf, bereitet einem aber leider nicht in allen Bereichen auf die Praxis vor.
Was würdest du deinem jüngeren Ich raten?
Ich kann jedem, der diesen Beruf nach der Schule in Betracht zieht, nur raten ein Vorpraktikum zu absolvieren, da man dadurch einen besseren Eindruck in den Alltag und das Berufsbild eines Architekten erhält.
Während des Studiums würde ich neben den Noten darauf achten ausreichend Auslands- und Praxiserfahrung in Unternehmen zu sammeln, da dies bei einer späteren Bewerbung und im eigenen Berufsalltag hilfreich ist.