Deine Schulzeit

Bild: Michael Vietz

Was für ein Typ Schüler warst du?

Die Antwort auf diese Frage ist sehr abhängig von der jeweiligen Phase meiner Schulkarriere.
Nach der in Niedersachsen damals noch üblichen Orientierungsstufe (OS), der ich keine Träne nachweine, ging ich auf die Realschule und hatte erst einmal zu kämpfen, bevor ich meinen Lernrhythmus fand und Ehrgeiz entwickelte.
Nach der Realschule wechselte ich auf das Wirtschaftsgymnasium, wo ich zumindest als guter Schüler durchkam mit einem Schwerpunkt auf den wirtschaftsnahen Fächern.
Wenn ich meine 13 Schuljahre so betrachte, war ich weder ein fauler noch ein besonders zielstrebiger Schüler, es pendelte immer ein wenig. Aber am Ende mit Selbstdisziplin gab es einen guten Abschluss. Letztendlich reifte dann doch die Erkenntnis, dass es hier um die Grundlagen meiner persönlichen Zukunft ging - was immer ich dann auch aus ihr machen wollte.

Was hast du nach deinem Schulabschluss gemacht?

Nach der Schulzeit absolvierte ich eine Ausbildung zum Bankkaufmann in meiner Heimatstadt. Eine Entscheidung, die ich immer wieder so treffen würde. Und die ich auch jedem empfehlen würde, nicht unbedingt diese Ausbildung, aber eine praktische Ausbildung auf jeden Fall. Zum einen schadet es nicht, ein wenig Erfahrung im "realen Leben" zu sammeln bevor man das Studium beginnt. Zum anderen hat man im Zweifelsfall etwas "in der Hand", wenn man das Studium abbricht.

Nach der Ausbildung ging ich im Rahmen meines Wehrdienstes für ein Jahr zur Bundeswehr. Auch eine Erfahrung, die ich nicht bereut habe und jederzeit wieder machen würde. Es war und ist für mich selbstverständlich gewesen, hier meinem Land und der Gemeinschaft zu dienen. Wobei es vor allem auch aufgrund der damaligen Diskussionen, kurz nach der Einheit und während des Ersten Golfkrieges (1990/91) eine spannende Zeit war.

Du hast eine Ausbildung gemacht?

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Wie genau kamst du zu deiner Ausbildung?

Wie bereits beschrieben, habe ich eine Ausbildung zum Bankkaufmann gemacht, bei der Deutschen Bank in Hameln. Was mich genau dazu bewogen hat, kann ich im Nachhinein nicht mehr sagen. Aber u.a. war die Entscheidung, nach der Realschule aufs Wirtschaftsgymnasium zu gehen, schon davon motiviert, dass ich später eine Ausbildung dieser Art machen wollte.
Wobei es sicherlich auch eine familiäre Prägung gab, da mein Vater bei der Bank arbeitete, meine Mutter bei einer Bausparkasse. Aber sie haben mich nicht in eine Richtung gedrängt, sicherlich beraten und unterstützt.
Letztendlich war es schlichtes Interesse an dieser Ausbildung und an den Bankberuf allgemein.

Was genau macht man in deiner Ausbildung?

Letzten Endes geht es in der Bankausbildung und im Bankberuf darum, den Kunden bei der Bewältigung ihrer Geldgeschäfte zu Seite zu stehen, sie bei Bedarf zu unterstützen und ihnen mit Rat & Tat zur Verfügung zu stehen. Dafür lernt man in der Ausbildung das Bankgeschäft sowohl "an der Front", also in der Kundenbetreuung und -beratung ebenso kennen, wie in den erforderlichen Arbeiten im Hintergrund in der jeweiligen Abwicklung.

Wesentlicher Aspekt ist es, sich mit den Kunden auseinander zu setzen, ihre Anliegen ernst zu nehmen und das für sie beste Produkt gemeinsam zu finden, wie in vielen anderen Berufen auch. Meines Erachtens ist und bleibt das der Kern dieses Berufes, dem sich auch ein Großteil der Bankmitarbeiter verpflichtet fühlen.

Im Nachhinein: Welche Eigenschaften sollte man mitbringen?

Die Bereitschaft, auf Menschen zuzugehen und auf Augenhöhe zu unterhalten. Weder von oben herab im Sinne von "Ich weiß besser worum es geht" noch unterwürfig da "der Kunde König ist". Kommunikation ist das A und O - nicht "Totlabern", sondern auf das Wesentliche konzentrieren. Gewisse analytische Fähigkeiten sind auch hilfreich, werden einem aber auch beigebracht.

Und danach hast du noch Wirtschaftswissenschaften studiert?

Bild: Michael Vietz

Was hast du studiert und wie kam es zu deiner Studienwahl?

Nach Ausbildung und Wehrdienst studierte ich Wirtschaftswissenschaften an der Universität Hannover. Das Studienfach erschien mir als logische Fortsetzung meiner schulischen und beruflichen Ausbildung. Der Studienort lag nahe an meiner Heimatstadt, in der ich auch während dieser Zeit wohnen blieb. Zum Teil auch weil ich hier ehrenamtlich engagiert war.

Mein Studium finanzierte sich durch einen kleinen Zuschuss meiner Eltern und vor allem durch die Tätigkeit bei meinem alten Ausbildungsbetrieb während der Semesterferien (letzten Endes halt Sparsamkeit). In späteren Jahren finanzierte ich mich im Wesentlichen durch einen Studentenjob (bis zu 20 Stunden in der Wochen) bei meinem späteren Arbeitgeber.

Mit meinem "Jugendträumen" hatte das Studium dann weniger zu tun. Da wollte ich gerne Archäologe werden.

Was genau macht man im Studium?

Hängt auch von der Schwerpunktsetzung ab, die man sich auswählt. Als Basiselemente sind Makro- und Mikroökonomie dabei, Wirtschaftspolitik, Rechnungswesen, Teilbereiche der Rechtswissenschaften, Mathematik, Statistik etc. Die schlichte Aufzählung von Fächern gibt jedoch nur einen begrenztes Einblick. Im Wesentlichen versucht das Studium zu vermitteln, wie die Wirtschaft tickt und wie man Einfluss nehmen kann.

Im Hinterkopf sollte man jedoch immer behalten, dass es letztendlich um Menschen geht und die sich eher begrenzt in die in der Ökonomie beliebten Modelle einfügen, die immer "unter Voraussetzung spezieller Annahmen" einen Teilaspekt beleuchten. Selbst wenn dieser Teilaspekt sehr groß ist.

Mit welchen Erwartungen hast du damals dein Studium begonnen, haben sich diese bewahrheitet?

Mal philosophisch gefragt: Erfüllen sich jemals die Erwartungen, die man sich unter eingeschränktem Kenntnisstand bildet?

Unterm Strich habe ich die Zeit an der Universität nicht bereut. Das "wilde Studentenleben" kann ich dabei nicht wirklich beurteilen.

Hast du dich schon während des Studiums/deiner Ausbildungszeit politische engagiert?

Meine ehrenamtliche politische Arbeit (in Junger Union und CDU) begann schon in meinem letzten Schuljahr, womit ich im Vergleich zu anderen eher als "Spätzünder" durchging.
Während Ausbildung und Studium blieb ich in vielen Bereichen hier weiterhin aktiv, was sich nicht immer positiv auf die Dauer meines Studiums auswirkte...

Dein Job im Bundestag

Bild: Michael Vietz

Wie war dein Weg in den Bundestag?

Nach Ausbildung, Wehrdienst und Studium habe ich erstmal weiter in meinem Beruf gearbeitet. In dem Unternehmen, in dem ich auch während der letzten Studentenjahre als studentischer Mitarbeiter tätig war. In den letzten 10 Jahren als Teamleiter. Da ich in einer Direktbank gearbeitet habe, die 24 Stunden an 7 Tagen die Woche geöffnet ist, gab es effektiv gesehen Schichtdienst, den man gut flexibel mit einer ehrenamtlichen Arbeit verbinden kann - ist halt immer sportlich, die verschiedenen Verpflichtungen miteinander in Einklang zu bringen. Aber im Wesentlichen passte es.

Nachdem ich dann 2011 in Stadtrat & Kreistag gewählt wurde, waren diese Verpflichtungen auch gut in Einklang zu bringen - und nicht nur aufgrund der rechtlichen Rahmenbedingungen.

Gute 25 Jahre nach meinem Ausbildungsbeginn in der Bank bin ich in den Wahlkampf gestartet und habe für den Bundestagsmandat in meinem Wahlkreis kandidiert. Und nun bin ich Mitglied im Deutschen Bundestag

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Wie ist es ein Mitglied des deutschen Bundestages zu sein?

Das lässt sich auf diesem begrenzten Platz nicht so gut beschreiben, dafür ist die Tätigkeit doch zu umfangreich, zu vielfältig und trotz gewisser Routinen (analog dem Stundenplan in der Schule) immer wieder in der Gänze neu. Es ist jedoch definitiv kein "normaler Arbeitstag", zumindest wenn man als "normal" Arbeitszeiten von 8Uhr bis 17Uhr mit klarer Mittagspause versteht. Es geht häufig zwischen 7 und 8 los und endet gerne auch einmal nach 22Uhr/23Uhr. Und Wochenenden sind inklusive, hier finden zahlreiche Veranstaltungen statt.

Im Bundestag bin ich Mitglied im Auswärtigen Ausschuss und im Petitionsausschuss, sowie Stellvertretender Vorsitzender des Unterausschusses für Zivile Krisenprävention, Konfliktbearbeitung und vernetztes Handeln. Zudem noch stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union.

Worauf kommt es an? Auf dem Laufenden zu bleiben, eine gewisse Auffassungsgabe und geistige Flexibilität.

Was findest du ist das Spannendste an deinem Job?

Dass es bei allen Routinen halt doch kein routinemäßiger "Job" ist, sondern sehr vielfältig mit immer neuen Erfahrungen, Kontakten, Erlebnissen. Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht, das kann nun wahrlich nicht jeder von sich behaupten. Auch wenn er stressig und fordernd ist, anstrengend und mit der Tendenz zu Schlafmangel (vor allem in den Sitzungswochen), es ist positiver Stress mit immer neuen Herausforderungen.
Man lernt hier stets und dauernd neue interessante Menschen und spannende Institutionen kennen, zu denen man ansonsten nur schwer Zugang finden kann.

"Sich mit Politik auseinander zu setzen ist wichtig weil..."

...sie doch in vielen Bereichen unseres Lebens, in unserem alltäglichen Erleben - sei es im Beruf, im Verein, in der Familie oder sonstwo - von einer großen Bedeutung ist und Entscheidungen mindestens indirekt einwirken. Politik wird von Menschen für Menschen gemacht, mit allen Höhen und Tiefen. Um das zu verstehen ist es wichtig, sich mit ihr auseinander zu setzen.

Was würdest du deinem jüngeren Ich raten?

Manchmal ein wenig mehr Selbstdisziplin, sich beim Lernen und vor allem den Studienarbeiten nicht ablenken zu lassen. Aber im Großen und Ganzen, so würde ich meinem jüngeren ich zuflüstern, ist alles trotzdem ordentlich gelaufen.

Wir arbeiten bei Deutscher Bundestag

MitarbeiterInnen stellen sich und ihren persönlichen Werdegang vor

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