Die Schulzeit
Was für ein Typ Schüler warst du?
Meine Noten waren mittelmäßig - an Motivation hat es mir jedoch nie gemangelt. Wenn ich heute zurückblicke, habe ich die meiste Zeit mit meinem Mathe-Defizit "gekämpft". Meine Stärke lag in Betriebswirtschaft, dem Verstehen von Zusammenhängen daraus und Deutsch (inkl. Rechtschreibung ;-)). Meine DE-Professorin präferierte aber einen anderen, weniger kreativen Schreibstil, ließ mich von ihr aber nicht aus der Ruhe bringen.
Was hast du nach deinem Schulabschluss gemacht?
Nach der Matura 1988 an der Handelsakademie in Salzburg habe ich prompt zu arbeiten begonnen, aber rasch erkannt, dass es das noch nicht war für mich. Nach 2 Jahren Job im kaufmännischen Umfeld habe ich mir in Schritt 1 einen neuen Job gesucht, mit der Option berufsbegleitend studieren zu können, da das beim aktuellen Arbeitgeber nicht möglich war.
Was hat mich u.a. angespornt: Beim Vorstellungsgespräch im neuen Unternehmen kam die Aussage "Sie machen das Studium eh nicht fertig, also können wir Ihnen diese Prämisse schon einräumen!" Denkste ;-)
UND ja, ich würde es wieder so machen.
Die Studienzeit
Was hast du studiert und wie kam es zu deiner Studienwahl?
Das Zusammenspiel von wirtschaftlichen Faktoren hat mich schon immer interessiert und ich wußte, dass ich A) kreativ B) organisiert C) motiviert bin und D) sehr gerne mit Menschen arbeite. Im Studiengang Wirtschaftswissenschaften in Linz habe ich all das vorgefunden und konnte aus der Vielfalt wählen: Neben allgemeiner Betriebswirtschaft habe ich die Schwerpunktfächer Marketing, Unternehmensentwicklung und Organisation gewählt. Finanziert habe ich mir mein Studium selbst (Vollzeit-Berufstätig1). An der Fahrt Salzburg-Linz habe ich zuweilen schon geknabbert (meistens im Winter). Als 10-jährige wollte ich Stewardess werden, hab`s nach dem 1. Flug verworfen, denn 250 x TEE / KAFFEE wollte ich nicht sagen. Bei einem Schulbesuch bei einem Personalberater stand für mich fest - ich gehe ins Personalmanagement.
Was genau macht man im Studium?
Praktische Erfahrungen sammelt ich mehr im Beruf als im Studium, konnte aber eine Reihe von Seminararbeiten mit meinem Arbeitgeber abwickeln und auch gute Impulse einbringen.
Auf der Uni habe ich nur soviel Zeit verbracht wie unbedingt nötig, weil ich ja in meinem Job "gefangen" war und 4 Jahre nach Jobantritt Abteilungsleiterin für den Fachbereich Internat. Auftragsbearbeitung/Export war.
Verrückt: Ich war nur auf einem einzigen Uni-Fest ... habe dafür aber tausende Autobahn-km Salzburg-Linz und hab es in 6 Jahren Uni nur 3 x in die City geschafft.
Mit welchen Erwartungen hast du damals dein Studium begonnen?
Meine Erwartung hat sich erfüllt. Das was ich wissen wollte, habe ich entweder gehört oder erfragen können und war durchwegs von TOP-Professoren aus der Praxis umgeben. KLAR, den das waren eben auch die, die neben ihrem Job Lehreinheit in Proseminaren auf der Uni gaben. Studentenleben kenne ich nicht.
Der Job
Was ist deine Jobbezeichnung?
CMO von PromoMasters Online Marketing
Wie kamst du zu deinem jetzigen Job?
1997 kam meine Tochter zur Welt, die Karenzzeit nutzte ich für meine Diplomarbeit und als ich 1999 wieder ins Arbeitsleben zurückkam, war meine Vollzeitstelle als Abteilungsleiterin futsch und ich wollte auch nicht mehr in Vollzeit tätig sein.
Das einzige was es bei meinem Arbeitgeber bis dato noch nicht gab, war eine Personalabteilung. Diesen Task hab ich mir in 2000 umgehängt und mehr als 10 Jahre erfolgreich entwickelt. Bereits 2009 spürte man den Fachkräftemangel in den Personalabteilungen - eine neue Idee mußte her - eine Personalmarketing Strategie. Bei einer Seminarteilnahme für den Bereich Online Marketing hatte ich plötzlich die Idee. Arbeitgebermarke im Internet positionieren - was muss ich machen, dass ich bei Suchergebnissen mit meinem Unternehmen, mit meinem Job & Co auffalle und mich von anderen unterscheide.
Vom Employerbranding Boom war damals noch nicht die Rede. Diese Idee hat mich so fasziniert, dass ich 2011 meinen Arbeitgeber "verlassen habe und mir die Hälfte einer Online Marketing Agentur (Gründungsjahr: 1999) gekauft habe. Hier kann ich heute alle machen: Kreativ sein - mit Menschen arbeiten - und als HR-Spezialistin Employerbranding online auch glaubhaft vermitteln
Wie sind die Berufschancen mit deinem Studium und wie schwierig ist es deinen momentanen Job zu bekommen?
Ohne praktische Erfahrung ist ein Einstieg immer schwierig, daher die Empfehlung:
Versuchen Sie so viele Praktikas wie möglich zu machen, machen Sie sich dort unentbehrlich und setzen Sie schon hier erste Signale, um im Unternehmen Fuss zu fassen DENN auch für einen künftigen Arbeitgeber gibt es nichts Schöneres, als jemanden beim Arbeiten zu erleben.
Was macht Dein Unternehmen und wie ist es dort zu arbeiten?
Mein Unternehmen PromoMasters Online Marketing hat sich in den letzten 3 Jahren von 5 Mitarbeitern auf 12 gemausert - unsere Hierarchie ist flach, Mitarbeiter unterschiedlichen Alters + Ausbildung arbeiten in unserem Team.
PromoMasters Online Marketing ist seit 1999 im Bereich SEO/SEM/Online Marketing tätig und stellen für unsere Kunden eine gute Auffindbarkeit in Suchmaschinen sicher – egal ob Text, Bild, Video. Mag. Andrea Starzer MBA ist seit 2012 in der Geschäftsleitung und betreut, insbesondere aufgrund Ihrer mehr als 15 Jähren Tätigkeit im Personalmanagement Kunden im Bereich Personalmarketing online (Digital Employer Branding).
Was machst du genau in deinem Job?
Ich sehe mich als Senior Projektmanager und Ideentreiber von unterschiedlichen Online Marketing Projekten - national wie international.
Einen typischen Arbeitstag gibt es nicht, während du gerade noch mit dem Kunden aus Amerika über den Online Vertrieb von Flugsimulatoren für den arabischen Raum philosophiert hast - meldet sich ein Redakteur mit einem Fragebogen ;-) oder ein Salzburger Immobilienhändler fragt an, wie er seine Objekt im Internet noch besser positionieren kann.
War der Job auf deinen Studiengang zugeschnitten oder kann man auch etwas anderes machen, um in deinem Bereich tätig zu werden?
Nein, zu meiner Studienzeit war online Vermarktung noch keine Thema ... persönliche Weiterentwicklung ist das um und auf. Zertifizierungen haben mein Weiterbildungsverhalten begleitet - so bin ich z.B. die 1erste zertifizierte Demographie-Managerin udn erste zertifizierte Employer Brand Managerin Österreichs
Was würdest du deinem jüngeren Ich raten?
Mach ein Auslandssemester - lern die Welt und die Menschen kennen UND lern, lern, lern...