Die Schulzeit
Was für ein Typ Schüler warst du?
Ich war eher ein durchschnittlich guter Schüler und war mit den typischen Fächern wie Mathe und Chemie überfordert. Ich hatte Englisch und Biologie LK, darin sah ich eher meine Stärken. Ich war auf einer Waldorfschule, da wurden künstlerische Fächer eher gefördert, was mir zum Vorteil wurde, da ich allgemein ein Faible für Kunst hatte und habe. Ich wollte Kreativ werden und dass liess sich mit waldorftypischen Fächern wie Bildhauen, Zeichnen etc gut bewerkstelligen. In den unteren Klassen wusste ich noch nicht genau, dass ich auch später einen kreativen Beruf ausüben würde und diese Kreativfächer eine gute Vorbereitung dafür waren.
Was hast du nach deinem Schulabschluss gemacht?
Nach der Schulzeit habe ich erst einmal ausgiebig Urlaub gemacht. Dann begann ich meinen Zivildienst in Darmstadt abzuleisten. Ich hatte zu der Zeit bereits mein Studienfach gefunden, Digitale Medien/Film in Darmstadt-Dieburg. Jedoch musste ich ein halbes Jahr auf die nächste Immatrikulationsschleife warten, also ging ich in Mainz ein Semester lang studieren. Als Fach wählte ich Amerikanistik, was eine gute Vorbereitung für den teils auf englisch geführten Studiengang war.
Die Studienzeit
Was hast du studiert und wie kam es zu deiner Studienwahl?
Ich hatte bereits seit meiner Jugend eine grosse Affinität für Filme entwickelt und war recht früh Kunstinteressiert. Dazu fing ich an mit einer Kamera selber kleine Videoclips zu drehen und mich mit den damaligen Schnittprogrammen auseinander zu setzen. Es führte dazu, dass ich mich bei der Wahl des Studienfaches recht schnell in Richtung Kunst/Medien bewegte. In Dieburg gab es ein Mediencampus der das Studienfach Digital Media mit Schwerpunkt Film anbot. Das war dann auch der Studiengang den ich für mich wählte.
Was genau macht man im Studium?
Digital Media war ein neu gegründetes Fach am Mediencampus. Man hat versucht, im ersten Semester 4 Bereiche der Medien abzudecken. Diese waren Film, Sound, Animation und Interactive Media. Somit sollte am Anfang ein breites Spektrum geschaffen werden und jedem sollte die Möglichkeit gegeben werden in andere Fächer rein zu schnuppern. Mein Schwerpunkt lag von Anfang an auf Film/Video daher waren die anderen Fächer für mich nicht interessant, jedoch haben dadurch einige Kommilitonen ihr Interesse in Sound oder Animation gefunden, obwohl sie ursprünglich in einem anderen Fach angefangen haben.
Der Inhalt des gesamten Studiengangs war generell auf Praxis ausgelegt. Es gab nur in den ersten zwei Semestern eine Phase mit Klausuren, die nicht sonderlich schwierig waren. Generell ist er Studiengang auf englisch ausgelegt, es wurde nach meiner Einschätzung aber lediglich in 1-2 Fächern wirklich umgesetzt. Solange keine
Mit welchen Erwartungen hast du damals dein Studium begonnen?I
Ich wollte damals tief in die Materie des Films einsteigen und alles über die Technik, Kamera, Licht lernen. Jedoch hat sich dies nur teilweise erfüllt, es gab viele Fächer die nur an der Oberfläche gekratzt haben ohne tiefer in die Materie zu gehen. Die Hochschule hat mir ihrer unorganisierten Struktur zusätzlich dazu beigetragen, dass ich stellenweise kurze Zweifel hatte ob dass das richtige sei oder ob ich lieber woanders hin wechseln sollte. Es gab zum Glück einige, fähige Dozenten und tolle Kommilitonen, die mich zum bleiben bewegten. Es könnte alles etwas professioneller aufgebaut sein, doch wirklich enttäuscht war ich von meinem Studium nicht. Es bietet einem nur eher Raum für die kreative Entfaltung als einen an der Hand zu nehmen und in die Tiefen der Filmtechnik zu führen.
Der Job - Was macht man als Kameramann und Filmemacher vor allem mit Drohnen?
Was ist deine Jobbezeichnung?
Kameramann und Filmemacher
Wie kamst du zu deinem jetzigen Job?
Ich wollte nach dem Studium als Kameramann und Filmemacher arbeiten und gerne für Fersnehen oder als Assistent beim Werbefilm arbeiten. Geld spielte da natürlich eine Rolle aber es ging besonders um die Erfüllung meiner Leidenschaft und das ist mir bis heute ganz gut gelungen.
Wie sind die Berufschancen mit deinem Studium und wie schwierig ist es deinen momentanen Job zu bekommen?
Nach dem Studium hatte ich einige Aufträge als Kameramann und habe eigenständig Filme für Kunden realisiert als mein Kollege mit der Idee der Kameradrohnen ankam. Das war ein neues, sehr spannendes Feld, ich hatte zur damaligen Zeit überhaupt nicht daran gedacht diesen Weg zu gehen und wollte eigentlich meine Spezialisierung zum Kameramann vertiefen. Heute bin ich froh dass ich viele Aufträge mit der Drohne abwickeln kann.
Was macht Dein Unternehmen und wie ist es dort zu arbeiten?
Ich bin Freelancer bei einem Dienstleister für Kameradrohnen, dort sind mehrere Filmemacher beschäftigt und filmen viel fürs TV und Werbeproduktionen. Wir haben europaweit abwechslungsreiche Aufträge und werden wahrscheinlich dieses Jahr expandieren.
Was machst du genau in deinem Job?
Da ich Freiberufler bin, kann ich mir selber aussuchen wann ich aufstehe und mit der Arbeit beginne. Ich teile mir selber ein wann ich welchen Teil des Tagesgeschäfts angehe, das bringt eine grosse Freiheit mit sich. In der Regel handelt es sich erst einmal um viel Email-Arbeit, Fragen beantworten, Anfragen bearbeiten und Angebote erstellen. Sobald ein Projekt konkret wird, geht es auch um viel Organisationsarbeit. Equipment reservieren und Genehmigungen beantragen etc.
Wenn wir bei einem Kopter - Job sind, versuchen wir die Vorstellungen des Kunden umzusetzen. Wir positionieren unseren Kopter und bereiten die Kamera vor, besprechen die Aufnahmen die gemacht werden sollen und fliegen los. Wir haben mehrere Monitore vor Ort, um das Bild dass die Kamera uns von oben sendet, richtig beurteilen zu können. Ich operate dabei die Kamera und kommuniziere mit dem Piloten wie wir fliegen damit wir das Bild einfangen können, das vom Kunden gefordert is.
Was findest du ist das Spannendste an deinem Job?
Ich freue mich jeden Tag auf neue Herausforderungen, die der Alltag mit sich bringt. Ich weiss nie was als nächstes kommt, da bleibt es schon spannend. Morgen bin ich in Portugal und filme Autos, nächste Woche geht es in ein Kloster um einen Commercial Spot für Game of Thrones zu drehen. Da kann es gar nicht langweilig werden ;-).
War der Job auf deinen Studiengang zugeschnitten oder kann man auch etwas anderes machen, um in deinem Bereich tätig zu werden?
Jeder der eine Mediengestalter Ausbildung macht, kann in meinem Bereich erfolgreich werden aber meiner Meinung nach braucht es das nur bedingt. Viel wichtiger ist Talent. Ein Auge für ein filmisches Bild zu haben ist bedeutender als jede Ausbildung.
Was würdest du deinem jüngeren Ich raten?
- Früher damit anfangen die jeweiligen Programme, die im Studium genutzt werden, ausgiebig zu testen und zu beherrschen, da im Studium selber dazu wenig Möglichkeit geboten wird
- Das Studium bietet einem viel Raum zum Ausprobieren, daher würde ich so viele filmische Experimente und Filmtechniken ausprobieren wie es geht.
- Mit den richtigen Leuten zusammenarbeiten, nicht mit denen die sowieso nicht wissen ob sie damit später ihr Geld verdienen wollen.