Die Schulzeit
Was für ein Typ Schüler warst du?
In der Schule war ich eher ein "Spätzünder". Statt wie meine Freunde auf'#s Gymnasium zu gehen, habe ich erst mal die Realschule besucht. Mit der Entscheidung bin ich auch heute noch sehr glücklich, denn gute Noten in der Realschule zu erhalten war wesentlich motivierender, als schlechte auf dem Gymnasium. Mein Abitur habe ich dann sogar mit 1,5 bestanden und somit besser als den Realschulabschluss.
Lernen war schon in der Schulzeit nie so meins... ich hab eher durch Mitarbeit geglänzt, weil ich meine Klappe einfach nicht halten konnte.
Was hast du nach deinem Schulabschluss gemacht?
Nach dem Schulabschluss habe ich die Zeit für ein Praktikum genutzt. Ich war in der Personalabteilung eines Hörgeräte-Herstellers und habe das erste Mal "Arbeitsluft" geschnuppert. Das hat mir großen Spaß gemacht und den Wunsch geweckt, mein späteres Berufsleben im HR-Bereich fortzuführen.
Das Studium
Was hast du studiert und wie kam es zu deiner Studienwahl?
Schon nach der 11ten Klasse hatte ich für mich entschieden, Wirtschaftspsychologie zu studieren. Irgendwie sagte mir der Studiengang einfach zu. Das war eher ein Gefühl, als eine logische Entscheidung, denn allzu rosig sind die Berufsaussichten nicht. Da der NC für das Fach relativ hoch ist, wusste ich, dass ich mir in der Schule den Hintern aufreißen musste. Das war ein guter Ansporn.
Ich bin dann zum Studieren nach Lüneburg gegangen. Die Uni dort hatte einen ganz guten Ruf und mir gefiel das Konzept, bei dem im ersten Semester die Studis aller Fachrichtungen zusammen unterrichtet werden.
Die Uni hatte zu dem Zeitpunkt eine Kooperation mit der NORD/LB, bei der ein Praxisstipendium angeboten wurde. Da die NORD/LB in meiner Heimatstadt sitzt und ich mein Studium sowieso durch Praxiseinsätze anreichern wollte, habe ich so meinen ersten Einstieg in die NORD/LB gefunden. In zwei Praxissemestern konnte ich viele Abteilungen der Landesbank durchlaufen.
Was genau macht man im Studium?
Im Wirtschaftspsychologiestudium der Leuphana hat man ein Haupt- und ein Nebenfach. Mein Nebenfach war Rechtswissenschaften. Hier lernt man Grundlagen des Rechts kennen. Wirtschaftspsychologie hat 3 Schwerpunkte. Personal, Marketing und Ingenieurspsychologie. Ich entschied mich aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen für Personal.
Im Uni-Studium habe ich gemerkt, dass meine Art zu lernen (nämlich eigentlich gar nicht) und meine große Klappe mir herzlich wenig helfen. Mündliche Noten gibt es nicht und sonderlich spannend waren viele Vorlesungen auch nicht. Darum viel es mir recht schwer, mich zuhause hinzusetzen und nachzuarbeiten. Aber trotzdem habe ich das Studium geschafft, ein möglicher Master wird für mich aber eher an einer FH infrage kommen.
Highlight des Studiums war ein Semester in San Diego, Kalifornien. Sechs Monate Strand und Sonnenschein waren ein absoluter Traum. Das Bachelorstudium an staatlichen Schulen in Amerika war eher vergleichbar mit der 10. Klasse und darum nicht der Rede wert.
Mit welchen Erwartungen hast du damals dein Studium begonnen?
Meine Erwartungen an das Studium waren relativ naiv. Ich hatte mit der "Zeit meines Lebens" gerechnet, wie es so viele beschrieben. Auf das Auslandssemester trifft das zu. Der Rest war zwar spannend und auch spaßig, aber ich bin mir sicher, dass die beste Zeit noch kommen wird.
Die Leuphana ist zwar eine gute Uni, ich bin im Nachhinein auch froh da gewesen zu sein - sie bereitet einen aber nicht gut auf die Mastersuche vor. Das System verschafft einem nicht genug Credit Punkte (CP) und ist sehr breit aufgefächert.
Lüneburg ist eine tolle Stadt zum Studieren. Alles ist mit dem Rad erreichbar und man kennt eigentlich jeden. Nach 3 bis 5 Jahren bin ich aber froh, wieder in der Großstadt zu leben.
Der Job

Was ist deine Jobbezeichnung?
Trainee Gesamtbank bei der NORD/LB
Wie kamst du zu deinem jetzigen Job?
Während des Studiums hatte ich die NORD/LB schon durch Praktika kennen gelernt. Gerade das zweite Praktikum dort hat mir so gut gefallen, dass ich mich für das Traineeprogramm bewarb - und eingestellt wurde. Ich habe lang überlegt ob ich einen Master machen sollte und im Endeffekt entschieden, dass mir gerade mehr nach Arbeiten war. Den Master kann ich immer noch machen.
Wie sind die Berufschancen mit deinem Studium und wie schwierig ist es deinen momentanen Job zu bekommen?
Mit einem Abschluss in Wirtschaftspsychologie sind die Aussichten nicht berauschend. Selbst mit Masterabschluss. Darum habe ich die Möglichkeit, die mir in der NORD/LB geboten wurde auch ergriffen. Es ist sehr vorteilhaft, wenn man ein Unternehmen bereits kennt und sich dort schon zeigen konnte.
Was macht Dein Unternehmen und wie ist es dort zu arbeiten?
Die NORD/LB (Norddeutsche Landesbank) ist eine große Universalbank mit Hauptsitz in Hannover. Was eine Bank macht, brauche ich glaub ich nicht zu erklären. Das tolle an einem so großen Unternehmen ist, dass man unsagbar viele Bereiche hat und sich innerhalb eines Unternehmens in alle Richtungen entwickeln kann.
Was machst du genau in deinem Job?
Ich arbeite als Trainee in verschiedenen Bereichen. Eigentlich kann ich mir alles anschauen, was mich interessiert. Die Einsatzzeiten sind je nach Bereich einige Wochen bis mehrere Monate lang. Wichtig ist, dass man immer aufgeschlossen an die Sachen ran geht, dann kann man ganz schnell mitarbeiten.
Derzeit kümmere ich mich um die Betreuung der Azubis und der anderen Nachwuchskräfte. Ich unterstütze die Ausbildungsbetreuer beim Recruiting, mache Präsentationen für Azubis oder auch Führungskräfte und arbeite in Projekten mit. Das Traineeprogramm bietet einem sehr viele Möglichkeiten.
Was findest du ist das Spannendste an deinem Job?
Das Spannendste an meinem Job ist die Arbeit in Projekten. Man lernt unglaublich schnell und muss mit verschiedensten Leuten zusammenarbeiten. Die Arbeit ist vor allem immer wieder anders, langweilig wird einem da nicht.
War der Job auf deinen Studiengang zugeschnitten oder kann man auch etwas anderes machen, um in deinem Bereich tätig zu werden?
Das Studium kann ich nur in Personalbereichen anwenden. Sonst ist es wesentlich besser, ein Wirtschaftsstudium gemacht zu haben. Grundsätzlich ist der Studiengang aber gar nicht so relevant. Unter den Trainees finden sich neben Wirtschaftswissenschaftlern auch Mathematiker, Politikwissenschaftler, Wirtschaftspädagogen und Juristen.
Hauptsache man kann sich schnell in neue Sachverhalte einarbeiten und ist motiviert zu arbeiten.
Was würdest du deinem jüngeren Ich raten?
Meinem jüngeren Ich würde ich raten, die Nase vielleicht etwas tiefer in die Bücher zu stecken. Grundsätzlich würde ich aber alles noch mal ganz genauso machen. Hätte ich andere Entscheidungen getroffen, wäre ich nicht dort, wo ich jetzt bin.