Hi Kristin,
Hallo Lukas,
ich studiere Physik im dritten Semester. Ich habe diesen Studiengang gewählt, weil ich einfach wissen möchte, wie die Welt funktioniert, einfach aus Interesse. Das ist das Wichtigste, wenn du dich für einen Studiengang entscheidest, egal ob Physik, Maschinenbau oder Theologie. Du musst dich wahrscheinlich 5 Jahre lang nur damit auseinandersetzen und extrem viel dafür lernen. Da nützen die tollsten Aussichten nichts, wenn du dich 5 Jahre lang nur quälst. Also: Achte auf dein Bauchgefühl, was du wirklich willst. Wenn dich Physik interessiert, dann ist das schon richtig.
Ich lese regelmäßig das Physik-Journal, vorallem die Artikel zum Arbeitsmarkt. So weit ich das in Erinnerung habe, sind nur ca. 2% der Physiker arbeitslos, also die Quote ist seeehr gering. Es mag sein, dass es immer mehr Physikstudenten gibt. Auch an meiner Uni fangen jedes Jahr mehr an, aber es brechen so viele ab. "Ach, studiere ich mal Physik und gucke mal" funktioniert nicht so leicht. Insbesondere der Anfang ist eine sehr große Umstellung von der Schule und mann muss ein bisschen was dafür tun. Aber wenn man sich das überlegt hat und das wirklich will, dann geht das auch. :)
(Nur diese Idee: "Ist ja zulassungsfrei, nehme ich mal einfach so" klappt eher nicht)
Klar sind Physiker nach dem Studium meistens nicht sofort in der Wirtschaft einsetzbar, aber das sind die wenigsten. In den zukünftigen Arbeitsplatz einarbeiten muss sich jeder. Und uns Physikern wird nachgesagt, dass wir uns extrem schnell in extrem komplexe Systeme einarbeiten können, weil wir im Studium lernen, komplexe Problemstellungen zu betrachten und nicht gleich aufzugeben. Physikabsolventen schrauben meinsens nicht irgendetwas zusammen oder konstruieren direkt ein Auto oder so, wenn sie in die Wirtschaft gehen. Oft sitzen Physiker in leitenden Positionen und haben Überblick über das große Ganze. Viele Manger/Abteilungsleiter haben Physik studiert. Und wie gut du für deinen zukünftigen Job dann ausgebildet bist, hängt ja von dir ab. Je nach dem, in welche Richtung du gehen möchtest, kannst du ja dein Nebenfach wählen oder noch BWL Veranstaltungen besuchen oder so. Angebote gibt es da reichlich und es gibt unzählige Programme, während des Studiums (bei Physik würde ich das erst ab höheren Semestern empfehlen, weil man vorher zu viel zu tun hat) schon in Unternehmen einzublicken oder gar mitzuarbeiten.
Entscheide dich für das Fach, bei dem du das beste Gefühl hast.
Falls du noch Fragen hast, melde dich gerne wieder!
(Ich habe auch lange überlegt, bis ein guter Freund mir Mut gemacht hat: Tu das, was du wirklich willst. Ich hatte erst Angst vor Physik und bin nun froh, es zu studieren.)
Hallo Lukas,
das Physik-Bachelorstudium ist tatsächlich sehr allgemein, eine Spezialisierung erfolgt erst im Master. Das ist soweit ich weiß aber in allen naturwissenschaftlichen Studiengängen so, weshalb ein Studium bis zum Master auch empfohlen wird.
Die Berufsaussichten sind natürlich davon abhängig, in welchem Bereich man später tätig werden möchte (z.B. eher praxis- oder forschungsorientiert). Ich würde es aber eher als Vorteil sehen, sich auf viele Stellen bewerben zu können. Physiker arbeiten dabei theoretischer als E-Techniker oder Informatiker und haben eher das "Große Ganze" im Blick. Wenn du damit nicht viel anfangen kannst und lieber praktisch arbeiten möchtest, ist Elektrotechnik vielleicht besser für dich geeignet.
Zurück zum Thema: Konkret kann man als Physiker nach dem Studium an der Uni bleiben oder an anderen physikalischen Instituten (Max-Planck-, Fraunhofer-, Helmholtz-, ...). Hier in Braunschweig ist auch die Physikalisch-Technische Bundesanstalt, kurz PTB, ein beliebter Arbeitgeber. Bei vielen dieser Einrichtungen ist auch eine Promotion möglich. Man muss sich also nicht unbedingt dort bewerben, wo schon Absolventen anderer Studiengänge in der Warteschlange stehen. Auch Anstellungen im Ausland sind möglich; man muss aber nicht dahin "ausweichen", in der Regel gibt es in Deutschland genug freie Stellen.
Ein Überangebot an Physikern kann ich mir übrigens nur schwer vorstellen: Ich bin gerade im 5. Semester und stehe kurz vor meiner Bachelorarbeit. Von den Jahrgängen, die mit und nach mir ihr Studium begonnen haben, hat ungefähr die Hälfte der Leute nach dem ersten oder zweiten Semester aufgegeben. An anderen Universitäten ist das nicht anders. Physik kann man nur mit sehr viel Durchhaltevermögen studieren und man merkt recht schnell, ob man das Sudium schaffen kann und / oder will. Soll heißen: Es gibt eher einen Mangel an Physikern. Damit will ich dir natürlich nicht ausreden, es zu versuchen!
Ich hoffe, ich konnte dir bei deiner Frage weiterhelfen. Ich wünsche dir viel Erfolg im Studium, ob in der Physik oder in einem anderen Studiengang!
Liebe Grüße,
Ricarda
Hi Lukas,
ich bin selbst erst im 3. Semester und habe daher noch keine Erfahrungen mit dem Arbeitsmarkt usw.
Ich kann dir nur sagen, was ich bis jetzt so aufgeschnappt habe: Dass es zu wenig Arbeitsplätze für Physiker gibt, höre ich jetzt zum ersten Mal. Natürlich kann sich das auch ändern während man studiert und hängt vielleicht von der Anzahl der Mitstudierenden ab, aber generell würde ich mir da nicht zu viele Sorgen machen. Die Physik ist ein sehr breites Fachgebiet.
Falls du jedoch deine Berufsaussichten zum Beispiel nach dem Bachelor für Physiker zu schlecht findest, gibt es auch Möglichkeiten für den Master ein anderes vielleicht gefragteres Fach zu wählen. Die Studienberatung kann dir da bestimmt weiterhelfen.
Allgemein hat man denke ich ganz gute Aussichten. Natürlich ist die Nachfrage zyklisch und mal mehr mal weniger, aber ich denke nicht, dass du mit diesem Studiengang auf lange Sicht schlechte Vorraussetzungen hast.
Ich hoffe das hat dir ein bisschen weitergeholfen,
Larissa
Hallo Lukas,
schön, dass du dich für ein Physikstudium interessierst! Ich kann deine Zweifel verstehen, und werde dir eine Antwort geben, die auf den Erfahrungen all der Kommilitonen, Kollegen und Freunde von mir basiert, die als Physiker in die Berufswelt eingestiegen sind.
Generell kann ich nicht sagen, dass die Berufsaussichten mit einem Studium in Physik schlecht sind. Von einem Überangebot an Physikern habe ich bis jetzt noch nichts gehört, und alle befreundeten Physiker von mir haben problemlos sehr gute Jobs bekommen. Auch war es (zumindest in meinem Bachelorstudiengang in Münster) nicht so, dass viele Studenten dieses Studium angefangen hätten - wir waren eines der wenigen NC-freien Fächer der Uni, und es wurde sehr viel um Studienanfänger geworben.
Dass Physiker Generalisten sind und Absolventen anderer Fächer für gewisse Berufe besser geeignet sind, stimmt jedoch. Deine Studienwahl hängt also stark davon ab, in welchem Berich du später einmal arbeiten möchtest.
Physiker lernen in ihrem Studium vor allem komplexes Denken und abstrakte Konzepte zur Problemlösung, weshalb sie ideal geeignet sind für Management oder Unternehmensberatung (z.B. McKinsey wirbt sehr stark um Physiker). Diese berufliche Richtung bietet ein sehr gutes Gehalt, viel Verantwortung und Einfluss, und ist vor allem unter theoretischen Physikern sehr beliebt.
Experimentalphysiker bekommen oft Jobs in den Entwicklungsabteilungen technischer Firmen, auch weil sie meist sehr gut im Programmieren und in der Datenverarbeitung sind. Dort sind die Arbeitsgruppen oft mit Physikern, Elektrotechnikern, Informatikern, etc. durchmischt. Ich habe viele Kommilitonen, Kollegen und Freunde, die diesen Weg eingeschlagen haben, und sie haben alle sehr gute Angebote von großen Firmen wie Bosch oder Siemens bekommen, in denen man auch gute Aufstiegschancen hat.
Natürlich hast du Recht, dass man direkt Elektrotechnik oder Informatik studieren könnte, wenn man später in der Industrie arbeiten möchte. Das Tolle am Physikstudium ist jedoch, dass man sich damit viele Türen offen lässt. Man muss sich zu Anfang seines Studiums noch nicht entscheiden, ob man Professor oder Techniker oder Manager oder sogar sowas wie Patentanwalt werden möchte. Das Studium bereitet einen auf viele Berufe außerordentlich gut vor, weil es einem Effizienz, Frustrationstoleranz, autonomes und zielorientiertes Handeln sowie komplexes, logisches und abstraktes Denken beibringt.
Wenn du jetzt bereits weißt, welchen Beruf du später ausüben möchtest, und dieser Beruf ist z.B. IT-ler, dann würde ich an deiner Stelle Informatik studieren. Wenn du dir aber noch nicht sicher bist, was das Richtige für dich ist, würde ich dir Physik empfehlen. Man kann während des Studiums viele Praktika machen, in der Forschung oder in anderen Bereichen, und während des Studiums noch herausfinden, was einem am besten passt. Wenn man ein spezialisierteres Studium wie z.B. Elektrotechnik wählt, nimmt man sich von Anfang an diese Freiheit. Alles spezifische Wissen, was man für die einzelnen Berufe braucht, kann man meiner Meinung nach schnell nachlernen. Zum Beispiel habe ich mal ein paar Unternehmensberater (ehemalige Physiker) gefragt, wie es denn mit ihrem BWL-Wissen aussähe und ob nicht ein BWLer viel besser für den Job geeignet gewesen wäre... ihre Antwort war: "Man bekommt direkt am Anfang einen paar-monatigen Crashkurs in BWL von der Firma angeboten und weiß dann alles Wichtige." ;)
Und ganz abgesehen von den Jobchancen ist meiner Meinung nach die Hauptsache bei der Studienwahl, dass einen das Fach begeistert. Für Leute, denen eine Mischung aus rechnen, tüfteln und die-Welt-verstehen gefällt, ist Physik (meiner Meinung nach) das spannendste Fach, welches man wählen kann.
Falls du noch weitere Fragen hast, meld dich gerne nochmal bei mir!
Viele Grüße
Lena
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