Hi Bastian,
Hi Sophia,
Jura ist keinesfalls nur "trockene Theorie". Klar musst du dich zum Lernen theoretisch mit den Grundlagen und Normen des Rechts beschäftigen und klar ist auch, dass es im Jurastudium keine Laborversuche zur praktischen Anwendung der Erlernten gibt. Wenn du dir aber überlegst, welche praktischen Auswirkungen die Anwendung des Rechts in der Wirklichkeit hat (Gesetze und Regeln, Urteile, Verwaltungsverfahren, etc.), entdeckst du schnell, dass mehr dahinter steckt. Während des Studiums darfst du auch selbst schon ran und aktiv juristische Probleme in Fällen lösen (durch Erstellen eines Gutachtens). Diese haben zwar noch keine Außenwirkung, Spaß machen kann das aber allemal. Häufig sind die Sachverhalte auch echten BGH-Fällen nachempfunden. Nach dem Studium kommt (wie bei Lehrern) das Referendariat. Spätestens dann darfst du dich als Richterin, Staatsanwältin oder Anwältin versuchen und den theoretischen Teil hinter dir lassen.
Liebe Grüße
Bastian
Hey Sophia,
wenn du mich fragst, ist BWL oder Mathe wesentlich trockener. Es kommt auch immer auf das Rechtsgebiet drauf an. In den ersten Semestern fand ich es schon relativ trocken, weil man viele Grundlagen lernt, die nicht wirklich einen praxisnahen Bezug haben. In Strafrecht gibt es (meiner Ansicht nach) die meisten Theorien zu lernen; es wird aber von Vielen nicht als trocken empfunden, weil vllt das Thema interessant ist. Im Zivilrecht gibt es auch einige Theorien, die zwar trocken sein können, aber mit dem jeweiligen Verständnis der Praxis näher stehen. Öffentliches Recht fand ich anfangs sehr trocken - einfach, weil mir der Bezug dazu gefehlt hat. Das Jurastudium ist aber sehr Fallbezogen. Wenn man die Grundlagen "draf" hat, finde ich es nicht mehr so trocken. Außer, man wählt seinen Schwerpunkt in Rechtsphilosopie- oder geschichte oder in einem Bereich, der in der Praxis eher weniger relevant ist. Mir hat deswegen Arbeitsrecht sehr viel Spass gemacht - das finde ich ziemlich weit entfernt vom trocken-sein. Aber: Ein Studium bleibt ein Studium - um Theorie und Grundlagen kommt man nicht herum. Jura ist auch viel Eigenstudium, was es vielleicht auch nochmal etwas trockener macht, ja nachdem, was du unter trocken verstehst.
Ich hoffe, ich konnte dir damit weiterhelfen, ansonsten frag ruhig nochmal.
Liebe Grüße!
Hallo,
Ich halte es für kompletten Blödsinn, dass Jura nur trocken ist und nur stupides Auswendiglernen. Mir hat man das auch die ganze Zeit gesagt. Am Ende ist es aber so, dass man so ziemlich bei jedem Studienfach Dinge auswendig lernen muss. So auch bei Jura. In Vorlesung und AGs wird viel an Fällen geübt um die Theorie zu veranschaulichen. Gerade in den Vorlesung werden reale (manchmal sehr skurrile ) Fälle vorgestellt und so wird Jura dann auch sehr pratktisch. Zudem hat man ja auch die Möglichkeit Praktika zu machen, um das Erlernte anzuwenden, und das war für mich sehr interessant und hat richtig Spaß gemacht.
Durch das viele Üben an Fällen lernt man natürlich auch schon vieles 'auswendig' und was dann noch nicht sitzt muss eben gelernt werden. Und Jura ist wie jedes Studienfach dann trocken, wenn man kein Interesse daran hat. Mir macht es Spaß und ich kann es empfehlen!
Liebe Grüße
Liebe Sophia,
das ist ein sehr hartnäckiges Gerücht (ebenso wie das, dass man Gesetze auswendig lernen müsste - das ist totaler Unfug). Natürlich geht es nicht ohne Theorie und ohne abstraktes Wissen. Aber ab dem ersten Semester lernst du, dein abstraktes Wissen auf konkrete Fälle anzuwenden. Alle Prüfungen bestehen darin, dass Fälle gelöst werden müssen. Zugegeben, die Fälle scheinen teilweise weit hergeholt, aber es ist doch immer wieder erstaunlich, wie viele Klausur-/Übungsfälle auf Gerichtsurteilen und damit auf wahren Begebenheiten beruhen - und viel mehr Realitätsbezug kann es ja nicht geben. Außerdem musst du das ein oder andere Praktikum (in BaWü derzeit 3 Monate, aufteilbar auf 3x 1 Monat), wodurch du den Realitätsbezug herstellen kannst.
Etwas trocken sind anfangs die unzähligen Meinungsstreits, die man zunächst nur auswendig lernt; sobald man sich da aber mal reingefuchst hat, sind sie der Ansatzpunkt für spannende Diskussionen und Auseinandersetzungen - und das direkt am Fall.
Wenn dich die Materie interessiert, dann ist sie auch nicht trocken. Für mich wäre zB Wirtschaftsinformatik das trockenste und ödeste, das ich mir vorstellen kann. Aber einen gerechten Ausgleich der Interessen herbeiführen, wenn sich Grundlagen für einen Vertrag geändert haben? Schutz von Verbrauchern gegenüber Unternehmen (das ist das, was einen tagtäglich selbst betrifft)? Rechte des Bürgers, wenn der Staat in Grundrechte eingreift? Klingt das trocken für dich?
Wenn du noch weitere Fragen hast, stehe ich dir gern zur Verfügung!
LG Doro
Hallo Sophia,
entschuldige, dass ich so spät reagiere.
Schön, dass du dich für ein Jurastudium interessierst!
Was macht man in einem Jurastudium/ ist es wirklich so trocken? - Man lernt, was geltendes Recht ist, wie man es auslegt und anwendet. Das heißt, man lernt immer in zwei Schritten: erstens, muss man wissen, wie die Rechtslage ist, zweitens muss man das gelernte Wissen dann auch auf einen Fall anwenden lernen.
Ein kleines Beispiel aus dem Strafrecht dazu: Wir wissen, nach § 223 StGB ist Körperverletzung ein Strafdelikt. Dort heißt es: "Wer eine andere Person körperlich mißhandelt oder an der Gesundheit schädigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft." Das kann man nachlesen im Strafgesetzbuch, welches du als Studentin auch in Klausuren dabei haben darfst. Was man nicht nachlesen kann, ist, was das genau heißt, jemanden körperlich zu misshandeln oder an der Gesundheit zu schädigen. Ist das Haareabschneiden eine körperliche Misshandlung? Reicht es, jemandem auf den Fuß zu treten, um diesen an der Gesundheit zu schädigen? Das sind Dinge, die man im Studium lernt. Zu der Geschichte mit dem Haareschneiden gibt es dann beispielsweise unterschiedliche Auffassungen in der Wissenschaft und an den Gerichten dazu, ob es sich dabei nun um eine Körperverletzung handelt oder nicht. Man muss seine Interpretation also mit Argumenten begründen. Das lernt man im Laufe des Studiums.
Bevor man das Jurastudium aufnimmt, sollte man sich bewusst sein, dass es nicht zu Unrecht den Ruf als eines der schwersten Studiengänge in Deutschland, evtl. sogar in Europa hat. Das liegt zum einen an der schieren Stoffmenge, dem großen und über alles entscheidenen Examen zum Ende, sowie der teils als willkürlich wahrgenommenen Notengebung. Auswendiglernen ist ein großer Teil, ohne geht es nicht. Aber es ist auch Typfrage, ob man besser im Verstehen und systematisch-vernetzendem Denken ist - oder eben lieber auswendig lernt. Allerdings bleibt es nicht beim Auswendiglernen und Wissenaneignen, weil du im zweiten Schritt noch das Anwenden des Wissens am Fall übst. Dadurch ist das Studium weit weniger trocken, als häufig behauptet. Die Klausuren sind in der Regel ein Fall, den es zu lösen gilt. Dazu schreibt man in den Semesterferien Hausarbeiten, die ebenfalls eine Falllösung fordern, nur wesentlich umfangreicher und wissenschaftlich recherchiert. Später kommen dann je nach Uni auch mündliche Prüfungen hinzu.
Ob das Jurastudium wirklich trocken ist, lässt sich also diskutieren. Das einfach Lernen des Wissen kann sehr trocken sein, die Anwendung am Fall ist es hingegen in der Regel nicht.
Wenn du die Möglichkeit hast, fahr am besten mal zu einer Uni, die Jura anbietet und geh in Vorlesungen. Die sind immer öffentlich für alle zugänglich. Termine findest du auf der Homepage der Uni im Vorlesungsverzeichnis. Wenn du dich traust, könntest du bei der Gelegenheit auch Jurastudierende ansprechen und direkte Informationen bekommen, im Uni-Café in der Schlange geht sowas zum Beispiel ganz gut ;).
Bei weiteren Fragen kannst du dich gerne an mich wenden. Ich wünsche dir alles gute bei deinem Werdegang und deiner Entscheidung.
Liebe Grüße
Karoline
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