Was sollte ich für ein Wirtschaftsmathestudium mitbringen?

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Hi Carina,

Ich spiele auch mit dem Gedanken wima an der Uni Köln zu studieren...zwar war ich in Mathe nie ein Überflieger aber so im zweistelligen Bereich (10 bis 13 Punkte) habe ich immer erreicht...was meine Frage an dich wäre, wie findest du als wima student das Studium an sich?? Meine Bedenken sind, so wie dem anderen Fragesteller :) ob das Studium doch nicht zu trocken und irgendwann mal vllt zu langweilig wird?? Da die meisten dieses eig als reines Mathestudium ansehen mit Nebenfach BWL oder VWl, was ist deine Meinung dies bezüglich?? Was mich noch interessieren würde, welche Vorraussetzungen muss ein wima student mitbringen bis auf eine hohe Motivation, Durchsetzungsvermögen -> Ehrgeiz und eine große Stresstoleranz??
Wie sind die Vorlesungen bzw. das Studium allgemein in Köln, da ich wenn ich den STudienplatz dort annehmen würde dort hin ziehen müsste :) ? Welche Tipps könntest du mir noch geben :)
Vielen Dank für deine Mühe :)

Ganz liebe Grüße Marina :)

1 Antwort

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Carina

Antwort von Carina 11.06.2014 21:29

Hi Marina :)
Also erstmal muss man sagen, dass im WiMa und im Mathe Studium in der Regel (je nachdem auch etwas professorabhängig) in den ersten beiden Semestern kräftig ausgesiebt wird. Seit meiner letzten Antwort gegenüber dem "anderen Fragesteller" ist ja nun mittlerweile auch etwas Zeit vergangen. Ich kann jedoch mittlerweile behaupten, dass mir das Studium definitiv Spaß macht. Die ersten beiden Semester waren etwas härter, weil man sich einfach erstmal mit allem vertraut machen musste. Man muss zudem einfach einen anderen Fleiß an den Tag legen, als es noch in der Schule war. Aber wenn man dann im dritten Semester angekommen ist und die Grundvorlesungen hinter sich gelassen hat, dann würde ich behaupten wird doch alles etwas lockerer. Der Stoff wird absolut nicht schwieriger, es wird halt eben nur spezifischer je nachdem welche Module man wählt. Dann ist das ganze auch definitiv nicht mehr so trocken wie anfangs noch, wo einem einfach unispezifisch mathematische Grundlagen und Vorgehensweisen sowie grundlegenden mathematische Dinge beigebracht werden. In späteren Semestern findet sich der ganze Kram dann immer wieder, nur geht es dann mehr und mehr darum es anzuwenden. Das heisst aber nicht, dass es einen Bezug zur Realität innerhalb der Vorlesungen gibt. Lediglich mathematische Methoden werden dann "angewandt".
Ich denke ich kann getrost behaupten, dass ich auch absolut kein Überflieger in Mathe war, und auch keiner geworden bin, ich das Studium aber Stand jetzt gut meistern werde :) Zudem machts ja auch mittlerweile Spaß nachdem ausgesiebt wurde. Ich will dir mit dem "Aussieben" jedoch keine Angst einreden, sondern es ist so, dass man wirklich viel fürs Studium tun muss und die, die auch wirklich am Ball bleiben und mathematisch ein bisschen um die Ecke denken können, die werden das auch schaffen. Ein Vorteil den du eventuell hättest (wenn du jetzt zum WiSe 13/14 anfängst) ist, dass du in einer der Grundvorlesungen (Analysis I) einen sehr studentenfreundlichen, aber trotzdem sehr kompetenten Professor hättest. Ich denke da wirds mit dem Aussieben auch nicht so krass sein, wie in den letzten beiden Jahren.

Das mal als Allgemeinen Überblick, jetzt noch kurz zu deinen Fragen:
Zu trocken? : Die ersten beiden Semester fand ich schon sehr trocken, mittlerweile kommt es ganz auf das Modul an. Ab und zu werden schonmal Textaufgaben gestellt, so dass man nen Bezug zur Realität sieht, aber die Matheprofessoren haben es damit trotzdem nicht so. Da wird eher alles Allgemein gehalten, jedoch findet tatsächlich alles aus dem Studium eigentlich Anwendung irgendwie in irgendwelchen Berufen auf dieser Welt ;)

Zu langweilig? : Also mir macht das Studium mit zunehmender Zeit mehr und mehr Spaß. Anfangs war ich eher so drauf, es an den Nagel zu hängen (wie ziemlich viele), aber habe es durchgezogen bis hierhin und bin froh drum!

Reines Mathestudium? : Absolutes JA. Du hörst dieselben Vorlesungen wie die reinen Mathematiker bis auf wenige Ausnahmen. Du solltest dir eben bewusst sein, dass du Informatik als Nebenfach hast und dort 4 Module machen musst, wobei es ums Programmieren geht. Wobei man vorher nicht programmiert haben muss, das wird einem beigebracht. :) Und das andere Nebenfach ist BWL mit 4 Modulen, das ist aber sehr locker :) Da wirst du keine Probleme haben!

Glaube das Studium ist folgendermaßen gewichtet : 32 Leistungspunkte BWL, 27 Informatik, 12 Studium Integrale, 109 Mathematik - aber die 109 Punkte in Mathe sind auch wirklich reine Mathematik.

Voraussetzungen? : Also ich weiss nicht was du für ein Lerntyp ist und wie begabt du bist. Aber wenn man kein Überflieger ist, dann lege ich dir Nahe (das werden dir alle Nahe legen auch zu Beginn) dass du dir eine Lerngruppe suchst, mit denen du zusammen die Aufgabenblätter bearbeitest! Das ist meines Erachtens mit das A und O. Klar, man kann auch einiges bei Google finden, wenn man unbedingt will - aber das wird dich in dem Studium zu nichts bringen und dann wirst du spätestens bei den Klausuren die Rechnung dafür bekommen ;) Also aufjedenfall ne Lerngruppe suchen. Es ist super wichtig im Mathestudium viele Leute zu kennen, um sich austauschen zu können (und natürlich um Nebenbei auch was zu starten). Man hat hier und da schonmal nen Durchhänger, aber Motivation sollte man mitbringen. Durchsetzungsvermögen würde ich nichtmal sagen, es ist eher Fleiß und der Wille irgendwas zu schaffen. Es kann schonmal sein das man Stunden und Tage an einer Aufgabe hängt und sie einfach nicht gelöst bekommt (es handelt sich im Mathestudium generell immer um Beweise, fast nie um Rechenaufgaben). Deshalb kein Durchsetzungsvermögen, sondern eher Fleiß und Wille, es zu schaffen.

Vorlesungen und Köln allgemein? : Ich bin hochzufrieden. Hatte bisher sehr gute und auch sehr studentenfreundliche Professoren, die einem immer weitergeholfen haben, wenn man wollte. Die Vorlesungen sind halt noch etwas altertümlich: in BWL und Info wird mit Folien gearbeitet, die Matheprofessoren schreiben immer noch Tafeln voll und man muss mitschreiben, aber das auch deswegen, weil es den Lerneffekt erhöht. Das machen sie nicht umsonst :) Aber vielleicht ändert sich dahingehend auch wieder was in den nächsten Jahren, so dass das vielleicht dann schon nicht mehr so ist.

Und Köln ansich: Ein Traum :) Also Köln ist echt ne sehr coole Stadt. Es ist immer was los, man kann sehr viel starten. Es sind viele junge Leute da, man hat jeden Tag die Möglichkeit feiern zu gehen oder auch sonst locker Cocktails zu trinken. Denke da gibts kaum ne Stadt mit mehr Möglichkeiten. Ess gibt zudem ein sehr grosses Unisportangebot etc... also Köln ist defintivi zu empfehlen :))

Falls du tiefergründige Fragen zu verschieden Mathemodulen (weiss ja nicht inwiefern du dich damit beschäftigt hast) oder sonstigem hast, frag ruhig.

Nen Schönen Abend noch und liebe Grüsse,
Robin

Neu ergänzt am 11.06.2014 um 21:29 Uhr