Wie schwer ist Physik und wie viel Zeit muss man pro Woche aufwenden?

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Hi Carina,

ich hab grad abi gemacht und überleg mir jetzt physik zu studieren. Ich war im Physik-LK, hatte meistens so zwischen 11 und 14 Punkten. Mathe lief eigentlich auch ganz gut. Ich hab nur das Problem, dass ich mich nicht so für Elektronik interessiere, was aber ein großen Teil des Grundstudiums ausmacht? Ich würde auch noch gern wissen, wie aufwendig das Studium ist. ich hab gelesen, dass 70 Wochenstunden nichts unnormales sind. Danke schonmal!

1 Antwort

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Carina

Antwort von Carina 11.06.2014 21:29

Hallo Luca,
also gute Noten in Physik und Mathe sind schon einmal gute Voraussetzungen für ein Physikstudium. Im Grundstudium werden eigentliche alle Themen der Physik behandelt, Mechanik Elektrodynamik, Thermodynamik und Optik, Quanten-,Teilchen-,Atom-, Teilchen- und Festkörperphysik. Und natürlich wird darin auch und in den Praktika Wissen über Elektronik erfragt, aber meistens geht das über das Wissen von grundlegenden Schaltungen nicht hinaus. Ich will damit nicht sagen, dass Elektronik nicht wichtig ist, aber man kommt auch ganz gut ohne eine Vertiefung darin aus.
Du wirst natürlich auch so im Studium, egal welches, auf Gebiete treffen, die dich mal nicht so interessieren und vor allem, die wirklich kein Spaß machen, aber bei welchen ein Verständnis elementar ist.
Ich weis jetzt leider nicht, inwieweit du dir schon andere Studiengänge angeschaut und verglichen hast, beispielsweise mit Physik, aber allgemein kann ich immer den Besuch von Vorlesungen empfehlen und Erfahrungsberichte von Studierenden der Fachrichtung!
Ich denke mal, dass (fast) jedes Studium aufwendig ist, vor allem, wenn man frisch aus der Schule kommt. Nichts desto trotz stellt die Physik wohl schon etwas spezielles dar. Wie bei vielen Studiengängen wird am Anfang des Studiums durch zu bearbeitende Übungsblätter ein hoher Arbeitsaufwand verlangt. In der Physik geht das mit der Intention der Gruppenarbeit einher, was ein Grundprinzip des Studiums darstellt. Was eine große Besonderheit ist, das viele Themen sehr komplex sind und mit vielen anderen Sachen tiefgründig zusammen hängen, sodass man Sachen manchmal erst 1 Jahr oder länger danach richtig versteht...und solange durchzuhalten ist manchmal echt schwierig.
Eine genaue Bezifferung des Aufwands mit Stunden ist sowieso schwierig, weil es ja immer drauf ankommt, wie leicht oder schwer es einem fällt, wieviel man nebenbei über den Tellerrand schaut usw. Also eine effektive Arbeitszeit von 70 Stunden halt ich für übertrieben...wenn man natürlich in der Bibliothek sitzt, Videos und FB durchstöbert und am Ende des Tages seine dort verbrachte Zeit zählt, kann das schon hinhauen. Mal ehrlich, man ist schon den ganzen Tag beschäftigt, also wie eine 40 Stunden Woche, aber man kann genauso gut mal einen Tag frei machen, ein ausschweifendes Privatleben führen und sich sowieso seine Arbeitszeit relativ frei einteilen.
Allgemein kann ich das Physikstudium empfehlen, weil man in keinem anderem Studium ein wirklich so tiefes Verständnis der Natur und seiner Gesetze erhält und nicht nur dumm Formeln aufwendig lernt und Zahlen darin einsetzt, sondern u.a. versteht, wie diese Formeln hergeleitet werden usw.
Hoffentlich konnte ich dir ein wenig helfen, ansonsten frag einfach weiter.
Viele Grüße
Alex

Neu ergänzt am 11.06.2014 um 21:29 Uhr