Fakultät.

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Hi Benjamin,

Ich hab derzeit die Wahl zwischen BA Soziologie in Duisburg und Kombi BA Soziologie (KF) und wirtschaftswissenschaften (NF), die entscheidung fällt mir schwer, duisburg ist die schönere stadt, bielefeld die zumindest etwas schönere uni :D

bielefeld schaffte es in einem uni raking von 2800 unter die besten 50 mit der fakultät soziologie.

meine frage dazu, wirkt sich das später sehr darauf aus, ob man an einer so guten fakultät war, wenn es um die arbeitsplätze geht?

4 Antworten

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Antwort von Benjamin 24.08.2014 20:50

Hallo Luisa,

Als die Qualität der Uni ist indirekt für deine späteren Berufschancen wichtig.

Du solltest vielmehr nach dem Profil deines Wunsch-Studiums schauen. Soziologie ist nämlich nicht immer gleich Soziologie! ;-)

Wie du vielleicht bereits von anderen erfahren hast, ist das Berufsfeld für Soziolog*innen wirklich unglaublich breit gefächert! Von Meinungsforschung in der Wirtschaft (Schwerpunkt auf Quantitative Methoden), Marketing (Schwerpunkt Arbeitssoziologie und Wirtschaft), Personalmanagement (Schwerpunkt Organisationssoziologie und BWL), über Stadtplanung (Schwerpunkt Architektur- und Stadtsoziologie), etc. gibt es alles mögliche!

Als Soziologe bin ich gegenüber Ranking-Systemen sehr skeptisch (viele methodische Fehler/Unklarheiten - viele Soziologie Fakultäten sind deshalb auch bekannten Ranking Systemen komplett ausgesiegen!), sodass dies meiner Meinung nach niemals der alleinige ausschlaggebende Punkt sein darf! Wichtig ist: Bietet eine Uni einen interessanten Schwerpunkt? Was für Kurse wirst du dort machen?

Wenn du diesbezüglich wenig Infos findest, dann kann auch die Uni/Fakultät als ganzes in den Blick genommen werden. Die Webseite www.studium.org (ist ganz neu) bietet bespielsweise eine gute Übersicht, was dort jeweils angeboten wird (auch von Seiten der Stadt). Weitere wichtige Informationsquellen sind Fachschaften (Studentische Vertreter des Fachs). Die haben meist wertvolle Infos für Erstis auf ihrer Website.

Für mich ist als der Ruf einer Fakultät nur eines von vielen Kriterien. Weitere Kriterien wären für mich persönlich noch:

- Studienangebot

- Stadt (kulturelles Angebot, Größe, Mietpreise, etc.)

- Betreuungsverhältnis (wie viele Erstis fangen mit dir zusammen an)

Wenn du noch fragen hast, stell diese jederzeit gerne :)

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen.

Neu ergänzt am 24.08.2014 um 20:50 Uhr

Antwort von Fachschaft Soziologie Universität Mainz 24.08.2014 21:14

Hey Luisa,

so pauschal lässt sich das eher schwierig beantworten, würde ich sagen. Ich selbst bin ja auch noch im Studium (im 2. Semester in Mainz), insofern habe ich selbst noch keine Erfahrung mit dem "richtigen" Arbeitsmarkt.

Ich meine allerdings, dass andere Sachen auf dem Arbeitsmarkt viel wichtiger sind, gerade in Soziologie: Da kommt es stark auf deine persönliche Spezialisierung an, auf Praktika die du gemacht hast und so weiter. Es ist wichtig, dass du bestimmte Schwerpunkte im Studium wählst und auch außerhalb des Studiums Tätigkeiten machst, um dich für einen bestimmten Berufsbereich zu qualifizieren. Im Master kannst du dich ja noch weiter spezialiseren. Natürlich gibt es schon ein paar Städte, die einen besonders guten Ruf in diesem Fach genießen, zum Beispiel Mannheim (in der quantitativen Forschung, qualitative Methoden gibt es da kaum/nicht) dürfte bei Marktforschungsunternehmen vermutlich relativ beliebt sein - weil man dort eben viel mit diesen Methoden arbeitet. Es hängt eben auch davon ab, in welchem Bereich du später vielleicht mal arbeiten möchtest und ob du die dort gefragten Qualifikationen mitbringst.

Auch Bielefeld ist in der Soziologie durchaus eine große Nummer mit einem großen, vielfältigen Angebot an Schwerpunkten, das würde ich als großen Vorteil beurteilen. Über Duisburg kann ich dir leider wenig sagen. Rankings sollten auch nicht unbedingt die Orientierung sein, da die Frage ist, was genau sie überhaupt ranken und wie die Daten erhoben wurden.

Du solltest dich letztlich für den Studiengang mit den Spezialisierungen entscheiden, für die du dich mehr interessierst. Wenn du dich in einer Stadt absolut nicht wohlfühlen würdest, würde ich dir auch davon abraten.

Meine persönliche Empfehlung: Lass dich bei deiner Entscheidung also nicht so sehr vom Ruf leiten, sondern mache das, was für dich interessanter ist.

Wenn du noch weitere Fragen dazu oder zur Studienwahl, Soziologie und Studium hast, will ich gerne helfen. ;)

Beste Grüße!

Neu ergänzt am 24.08.2014 um 21:14 Uhr

Antwort von Daniel 26.08.2014 13:16

Hi Luisa!

Ja das ist richtig, die Uni Bielefeld ist bekannt für ihre Fakultät Soziologie. Allerdings denke ich nicht, dass es bei einer Bewerbung ausschlaggebend ist, wo Du den Bachelor in Soziologie gemacht hast. Da wird es wahrscheinlich eher ausschlaggebend sein, wo und in welcher Richtung Du die Spezialisierung (also den Master) oder auch deine Praktika gemacht hast.

Generell kann ich Dir den Tipp geben, dass Du dich für diejenige Universität entscheiden solltest, die vom Gefühl her am Besten zu Dir passt. Nur des (vermeintlich?) guten Rufes willen an eine bestimmte Uni zu gehen, ist natürlich auch nicht Sinn der Sache. ;-)

Beste Grüße und viel Erfolg bei deiner Entscheidung!

Neu ergänzt am 26.08.2014 um 13:16 Uhr

Antwort von Fachschaft Soziologie Universität Mainz 03.09.2014 13:12

Hallo Luisa,

Schön, dass Dich Soziologie interessiert!

Ich an deiner Stelle würde mir das das Ranking nochmal genauer anschauen: ist die Uni in der Forschung oder der Lehre als gut bewertet worden? Nach welchen Kriterien werden die Rankingpunkte vergeben? (Ich persönlich halte nicht so viel von dem Rankings, da sie oft an der Realität vorbeigehen: ein kleines Institut wir nicht so viele Forschungsgelder eintreiben können wie ein Großes, aber dafür wahrscheinlich einen besseren Betreuuungsschlüssel für das Verhältnis Dozierende <> Studierende haben. Die Lehre wird also vermutlich angenehmer ablaufen, persönlicher, während die anderen stark mit Forschungsergebnissen glänzen können, was zwar viele Studis anlockt, wovon man als studi aber nicht so viel mitbekommen, wenn man nicht äh ran den Vortragsreihen der Uni interessiert ist (Tipp: es ist wirklich cool, schau dir das an!) und so weiter - sowas merkt man allerdings oft erst, wenn man schon etwas an der Uni ist ud auch Leute aus anderen Unis kennt). Viel wichtiger als die Frage nah den Rankings halte ich eher die Frage, welche Schwerpunkte die Uni in ihrem Profil setzt (das kann man auf den Seiten der jeweiligen Institute nachlesen. Google mal Soziologie Uni Duisburg oder Soziologie Uni Bielefeld :) ), ob mich das, was angeboten wird, interessiert - und, wenn ich gar nicht weiß, ob mir irgendwas davon gefällt, ob sie breit aufgestellt ist, also viele Themenbereiche abdeckt. Dann ist noch wichtig, ob Du an einer eher an quantitativen Methoden orientierten Uni studieren willst (viele Statistikkurse und sowas, die Uni Mannheim, München und Köln gehören sicherlich dazu - die Uni Köln hat ne Spezialisierung in Soziologie, die Dir gefallen könnte, wenn du sowieso mit dem Gedanken spielst, Wirtschaftswissenschaften dazu zu studieren) oder mehr auf Theorien, spezielle Gegenstände in der Soziologie oder qualitatives Arbeiten Wert legen willst (in der Regel wird immer beides an den Universitäten angeboten, aber manche setzen Schwerpunkte - sich vorab darüber zu informieren hilft oft sehr).

An sich ist es nicht so wichtig, on Du an einer namhaften Uni studierst, sondern welches Profil die Uni hat und was Du im Studium schwerpunktmäßig gemacht hast - wobei Bielefeld mit dem Systemtheoretiker Luhmann bestimmt zu den bekannteren Unis gehört und Leute aus Mannheim, Heidelberg, Köln und München bestimmt besser auf die Arbeit in Markt- und Meinungsforschung ausgebildet sind als der Durchshnitt. Grundlagen (und dafür ist der Bachelor da) bekommst Du aber überall und Fakoren wie "ist die Uni an sich gut organisiert?" Und "mag ich die Stadt überhaupt?" sind ebenfalls wichtig, denn immerhin wirst Du da mindestens die nächsten 3 Jahre Deines Lebens verbringen und so einiges erleben, was Dich wahrscheinlich sehr verändern wird, ohne, dass Du's direkt merkst.

Ich hab hab damals der Uni den Vorzug gegeben, die in der Stadt lag, in der ich schon immer mal wohnen wollte, ziemlich irrational, aber es hat sich als gute Idee herausgestellt. Ich kenne auch Leute, die nach einem oder mehreren Semestern nochmal die Uni oder das Studienfach gewechselt haben und damit dann glücklich geworden sind, weil sie nach einem ersten Einblick gemerkt haben, dass die Schwerpunkte an anderen Unis ihnen wohl doch besser gefallen (was man ja oft erst merkt, wenn man's mal gemacht hat und schon einen kleinen Überblick hat - in den ersten Semestern ist ein Uniwechsel oft auch noch erstaunlich problemlos möglich, also keine Angst vor Anrechnungschaos).

Ich würde Dir empfehlen, Dir nochmal die Seiten der Institute anzugucken und dann nach Pro und Contra auszusortieren, was Dir mehr zusagt. Beachte dabei aber unbedingt auch Faktoren, die nicht direkt mit Deinem Studienfach zusammenhängen.

Neu ergänzt am 03.09.2014 um 13:12 Uhr