Kann ich in Gießen Psychologie studieren und lohnt es sich?

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Hi Carina,

ich habe bereits eine Ausbildung im Bürowesen gemacht und überlege momentan aber, ob ich nicht doch noch einmal studieren gehen soll.

Irgendwie fehlt mir da eine objektive Meinung. Viele meiner Freunde studieren, seit wir Abi gemacht haben (in der Zeit habe ich meine Ausbildung gemacht und gearbeitet). Diese Freunde empfehlen mir alle noch einmal studieren zu gehen.

Der Beruf den ich erlernt habe und in dem ich jetzt arbeite ist zwar ok, aber definitiv nicht mein Traumberuf. Ich arbeite in einer großen Firma und dort sagen die meisten, dass ich lieber nicht gehen soll, denn wenn man einmal raus ist, ist es schwer dort wieder rein zu kommen. Ich verdiene dort gutes Geld und die Arbeit kann auch Spaß machen.

Ich habe schon viel darüber nachgedacht studieren zu gehen und bin mir mittlerweile ziemlich sicher, dass wenn ich studieren gehe, dass es eher in Richtung Psychologie gehen würde, weil mich dieses Thema wirklich interessiert und spaß macht.

Allerdings kommt da immer wieder der Gedanke in mir auf, dass ich quasi das sichere Nest meiner Arbeit verlasse und diesen großen ungewissen Punkt namens Studium eingehe, ohne auch nur irgend etwas genaueres zu wissen.

Die Semester fangen jetzt an. Muss ich bis nächstes Jahr warten, um mit dem Studium beginnen zu können?

Kann ich in Gießen überhaupt Psychologie studieren?

Wie läuft das während dem Studium? Sind solche Vorlesungen wirklich wie im Fernsehen immer dar gestellt oder wie muss ich mir das genau vorlesen?

Woher weiß ich, an wen ich mich wo wenden muss, um tatsächlich nützliche Informationen zu erhalten?

Und lohnt es sich in deinen Augen überhaupt noch mit 23 mit einem Studium zu beginnen?

Ich weiß...es sind teilweise echt dämliche Fragen, aber ich dachte mir...wenn ich sie hier nicht stellen kann, werden sie mir vielleicht nie beantwortet.

Also...ich wäre dir wirklich sehr dankbar, wenn du mir eine ganz objektive Meinung geben könntest und meine Fragen (vielleicht wenigstens ansatzweise) beantworten würdest.

Vielen lieben Dank im Voraus und ich hoffe ich nerve dich damit jetzt nicht zu sehr :)

1 Antwort

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Carina

Antwort von Carina 05.10.2014 16:28

Hallo Bella,

eine wirklich objektive Meinung kann ich Dir natürlich auch nicht geben, aber ich versuche Dir mal etwas Input zu geben.

Erstmal ist es natürlich ein großer Umbruch, den Job zu verlassen und ein neues Studium zu beginnen. Hier solltest Du Dir vor allem darüber bewusst sein, was man später mit Pyscholgie machen kann, und ob diese Perspektive dann eine bessere ist, als dein gegenwärtiger Job im Unternehmen. Als nicht Psychologe, kann ich Dir da leider nicht so direkt weiterhelfen, aber Du kannst ja gerne hier über die Plattform einfach ein paar Psychologiestudenten befragen (Frage zu Studiengang). Vielleicht helfen Dir auch die folgenden bestehenden Antworten etwas weiter:
http://campus-compass.eu/de/thread/184/bachelor-psychologie-universitat-dusseldorf-was-macht-man-mit-einem-psychologiestudium

http://campus-compass.eu/de/thread/294/master-psychologie-universitat-erlangen-nurnberg-was-macht-man-im-psychologiestudium

http://campus-compass.eu/de/thread/320/bachelor-wirtschaftspsychologie-fachhochschule-bielefeld-was-macht-man-mit-wirtschaftspsychologie

In Gießen kannst du an der Uni Psychologie studieren (http://campus-compass.eu/de/studycourse/565), der Studienbeginn ist dabei immer zum Wintersemester, also erst wieder nächstes Jahr im Oktober. Dabei ist bei Psychologie auch meist ein hoher NC-Wert gefragt, damit Du auch rein kommst. Die aktuellen Werte erfährst du am besten bei der offiziellen Studienberatung (einfach mal anrufen). Oft wird eine Ausbildung auch angerechnet, so dass Du auch mit einem schlechteren Schnitt rein kommst, aber das ist auch wieder von Hochschule zu Hochschule anders ;)

Vorlesungen sind im Endeffekt nichts anderes als Vorträge, bei denen ein Prof vor seinen meist 100-300 Studenten steht und irgendwas erzählt. Die einen gehen hin, die anderen laden sich die Powerpointfolien runter und lernen darüber auf die Klausuren. Da die Vorlesungen von so vielen besucht werden, kannst Du Dich meist auch einfach mal in eine Vorlesung reinsetzen. Einfach ein bisschen auf der Uni Homepage recherchieren wo was stattfindet und wenn Du den Vorlesungssaal gefunden hast, hast du auch schon die erste Hürde gemeistert ;)

Ansonsten sind neben der offiziellen Studienberatung der Hochschulen Studenten sicherlich die beste Informationsmöglichkeit. Von daher, stelle einfach mal hier direkt an Studis ein paar Fragen, vllt. nimmt Dich der eine oder andere auch mal mit in eine Vorlesung.

Was du ggf. auch überlegen könntest, ist ob Du Dich bewirbst, Deinen Job auf Teilzeit umstellst und erstmal "nebenher" studierst. Dann siehst Du sicher auch ziemlich schnell, ob Dir das Studium Spaß macht und kannst dann immer noch kündigen, oder wieder voll einsteigen. Das müsstest Du natürlich auch mal bei deinem Arbeitgeber antesten ob dieser für so etwas offen wäre.

Zu Guter letzt: Mit 23 ist es sicher nicht zu spät für ein Studium. Grade in Psychologie werden sicherlich auf Grund der Wartesemester auch ein paar Ältere dabei sein ;)
Zu Zeiten von Zivildienst und vor G8 war 20-23 auch das normale Einstiegsalter. Viele Unternehmen suchen auch gezielt nach Absolventen mit etwas mehr "Lebenserfahrung", also das sollte Dich auf keinen Fall zurückhalten.

Hoffe ich konnte Dir etwas weiterhelfen. Falls Du noch Fragen hast, frage gerne nach und stell einfach ein paar Fragen an Psychologiestudenten (hier auch über "Studienfach"-Frage "Psychologie" möglich, was dann unabhängig von einer Hochschule an mehrere Studenten verschiedener Hochschulen gleichzeitig rausgeht.)

Beste Grüße und viel Erfolg! =)

Neu ergänzt am 05.10.2014 um 16:28 Uhr