Ist ein Psychologiestudium empfehlenswert?

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Hi Esther,

ich hoffe, dass du mir vielleicht weiterhelfen kannst.

Ich habe nach dem Abi eine Ausbilung im Bürowesen gemacht, bin mittlerweile ausgelernt und arbeite nun auch in diesem Feld. Leider bin ich mit dem Job nicht immer so wirklich zufrieden.

Viele meiner Freunde haben nach unserem Abi direkt angefangen zu studieren (sind dem entsprechend schon etwas weiter) und empfehlen mir nun, dass ich doch auch studieren soll.

Über diesen Vorschlag habe ich mir auch schon einige Gedanken gemacht und bin im endeffekt dabei gelandet, dass wenn ich studieren würde, es doch am ehesten in Richtung Psychologie gehen würde, weil ich diesen Bereich einfach wahnsinnig interessant finde und generell irgendwie immer von allen als Kummerkasten genutzt werde.

Aber ich frage mich manchmal, ob das wirklich dazu ausreicht, um das nun als Studienfach zu nehmen.

Und natürlich schwirren da noch ettliche weitere Fragen in meinem Kopf herum...

Zum Beispiel...

Welche Uni hat den besten Ruf für dieses Studium?

Macht das Studium denn Spaß?

Könnte ich das auch neben der Arbeit machen, um meinen Job nicht direkt aufgeben zu müssen und da noch eine kleine Sicherheit zu haben?

Was kann ich denn später mit diesem Studiengang anfangen?

Welche Stärken sollte ich hier aufweisen und mit welchen Schwächen kann man hier umgehen?

Welchen NC benötige ich für ein Psychologiestudium?

Das neue Semester hat ja im Prinzip gerade erst begonnen...muss ich hier nun auf nächstes Jahr warten oder kann man bei diesem Studiengang auch quer einsteigen?

Wie lange studiert man hier überhaupt?

Fragen über Fragen...ich hoffe du kannst mir weiter helfen.

Ich danke dir jetzt schon einmal für die Mühe überhaupt meinen Text gelesen zu haben ;) und freue mich, wenn ich eine Antwort bekomme.

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Antwort von Esther 05.10.2014 18:45

Hallo Bella,

schön, wenn du dich für ein Psychologiestudium interessierst. Vorab sei nur gesagt, dass natürlich ein Studium nicht für jeden das Richtige sein muss. Ein Studium ist im Vergleich zur Ausbilung viel theoretischer und wissenschaftlicher, meist also wenig Praxis, das muss man sich bewusst machen.

Für die meisten deiner Fragen findest du im Internet sehr schnell Antwort wenn du mal ein bisschen googelst (einfach Psychologiestudium, Psychologie studieren usw. googeln)-da findest du auch schnell den Aufbau des Studiums, inzwischen studiert man Psychologie auf Bachelor (3 Jahre)+Master (2 Jahre), man kann in ganz viele Richtungen gehen (Klinische Psychologie, also eher Therapie, Arbeitspsychologe, Gesundheitspsychologie....),auch hierzu gibt es sehr viel im Internet.

Zum Studium selbst sollte man wissen, dass es auch Dinge zu meistern gibt wie Statistik, aber wenn man sich reinhängt, ist das alles machbar.

Also googel mal ein wenig um deine Basisfragen abzudecken, wenn du dann noch spezielle Fragen hast, kannst du gerne noch schreiben.

Viele Grüße
Esther

Neu ergänzt am 05.10.2014 um 18:45 Uhr

Antwort von Kristian 05.10.2014 22:57

Hallo Bella,

Als erstes müsstest Du Dir die Frage stellen, was Dir an Deinem jetzigen Job nicht gefällt. Ist es die Büroarbeit selbst oder Dein Chef oder die Kollegen, etc.? Möchtest Du wirklich einen sozialen Beruf ausüben, ist es das Richtige für Dich? Du hast im Gegensatz zu den ganzen Abiturienten, dass Du schon Berufserfahrung hast und eben ein paar Erfahrungswerte gesammelt hast. In welchem Beruf siehst Du Dich später? Mach in der Zwischenzeit vielleicht ein paar Praktika noch, um es einzuschätzen!

1. Wenn Du Psychotherapeutin werden möchtest, dann brauchst Du (mind.) 3 Jahre Bachelor, dann (mind.) 2 Jahre Master und am Ende noch die Psychotherapeutenausbildung (3 Jahre, kostet 20 bis 30K). Damit Du letzteres machen darfst, brauchst Du eine gewisse Anzahl an Veranstaltungen der klinischen Psychologie in Deinem Bachelor und dann in Deinem Master belegen. In der Psychologie gibt es aber genug andere spannende Bereiche.

Links dazu:

http://www.psychologie.de/aus-weiterbildung/

http://www.spiegel.de/karriere/berufsstart/junge-psychotherapeuten-ausbildung-oder-ausbeutung-a-939348.html

http://www.psychologie.uni-freiburg.de/studium.lehre/studieninteressierte/was_ist_das

2. Das Studium umfasst allerdings ja nicht nur für Dich relevantes, sondern ganz viel, was Dich nicht interessieren wird... Z.B. Statistik und Methodenlehre, ganz großer und wichtiger Teil des Studiums. Wenn Dir das nicht taugt, dann wird es schwierig. Man kann sich ja durchkämpfen, aber überlege Dir am besten, ob es sich lohnt.

Generell muss man viel auswendig lernen, leider (also jetzt nicht vergleichbar mit Medizin oder Jura, aber schon eine Menge Fakten, Theorien und Namen, die einen öfters überhaupt nicht interessieren).

Studienordnung (mit aufgelisteten Veranstaltungen) aus der LMU:

http://www.uni-muenchen.de/aktuelles/amtl_voe/0500/518-11ps-ba-10-ps00.pdf

3. Welche Uni solltest Du auswählen?

http://ranking.zeit.de/che2014/de/rankingunion/show?esb=32&ab=3&hstyp=1#&left_f1=23&left_f2=54&left_f3=525&left_f4=36&left_f5=14&order=alpha&unionview=table&subfach=

Für einen Bachelor finde ich die Forschungsreputation und die Anzahl der Publikationen irrelevant. Viel wichtiger ist Studienangebot (Vielfalt) und BETREUUNG. In München an der LMU, einer "Elite-Uni" waren die Profs und WiMi zwar gute Forscher, interessierten sich aber i.d.R. einen Dreck um ihre Studenten.

4. NC. Ich habe keine Ahnung, aber für den Bachelor ist es schon Richtung 1,0, in "unbeliebten" Unis (z.B. TU Dresden, was aber eigentlich eine sehr gute Uni ist, siehe CHE-Rankung) niedriger, aber ich kann nur schätzen, dass es so bis 1,3-1,4 geht... Keine Ahnung. Ggf. ist es anders, wenn man schon eine Ausbildung gemacht hat (einfacher, andere Quote). Übrigens kannst Du Deine Ausbildungskosten (Miete, Studiengebühren, etc., etc.) steuerlich absetzen, weil es ja eine "Zweitausbildung" ist. Da kann man einiges an Geld sparen!!

5. Finanzierung: Ich habe während des Studiums zwischen 10 und 15 Stunden pro Woche gearbeitet, als HiWi, für 400-700 Euro. Das geht schon, aber es ist sicherlich nicht optimal.

Zu guter letzt: Ich denke, dass man nur im Winter anfangen kann, aber vielleicht gibt es das eine oder andere Uni, wo es auch im Frühling geht...

Ich hoffe, ich habe geholfen.

LG

Kristian

Neu ergänzt am 05.10.2014 um 22:57 Uhr

Antwort von Laura 06.10.2014 01:41

Hallo Bella,

ich versuche einmal deine Fragen so gut wie es geht zu beantworten ;)!

Welche Uni hat den besten Ruf für dieses Studium?

Es kommt darauf an, in welchen Schwerpunktbereichen. Die Uni Frankfurt (wo ich studiere) hat einen guten Ruf im Bereich Methodenlehrer und Diagnostik, d.h. sie bilden ihre Studenten in diesen Bereichen extrem gut aus. Ich weiß ehrlich gesagt nicht so gut über andere Unis Bescheid. Laut Zeit-Hochschulranking sind die Uni Mannheim, die TU Dresden, Uni Heidelberg und Uni Marburg am Besten für Psychologie.

Macht das Studium denn Spaß?

Mal mehr, mal weniger. Ich glaube, das ist wie bei jedem Studiengang. Gerade zur Prüdungszeit macht es keinen Spaß, weil man sehr viel lernen muss. Vor allem auswendig lernen. Aber im Großen und Ganzen macht es Spaß. Es ist eben alles sehr theoretisch und damit muss man klarkommen. Aber teilweise ist es auch sehr interaktiv gestaltet, mit Rollenspielen, Gruppenarbeiten und Projekten, das macht dann schon etwas mehr Spaß als reine Theorie.

Könnte ich das auch neben der Arbeit machen, um meinen Job nicht direkt aufgeben zu müssen und da noch eine kleine Sicherheit zu haben?

Also ich habe bisher immer neben dem Studium gearbeitet. Größtenteils Minijobs mit ca. 12 h die Woche, das geht auf jeden Fall. Im Bachelor habe ich in den späteren Semestern auch viel mehr gearbeitet nebenher. Natürlich ist das von Uni zu Uni unterschiedlich. In Frankfurt hatten wir im Bachelor meist nur 3 Tage die Woche Uni, da ist das gut mit der Arbeit zu vereinbaren.

Was kann ich denn später mit diesem Studiengang anfangen?

Sehr viel.

Zum einen natürlich der klassische Psychotherapeut. Aber da muss dir bewusst sein, dass du dafür noch eine zusätzliche Ausbildung benötigst. Diese kann man erst nach dem Master anschließen. Sie geht nochmal 3 bzw. 5 Jahre (je nachdem ob Vollzeit oder Teilzeit) und kostet bis zu 30.000 €. Außerdem verdient man dabei nichts bzw. kaum etwas. Ohne die Ausbildung kann man nicht als Therapeut in Kliniken arbeiten.

Dann kann man als Unternehmensberater, Personalberater, Coach oder in der Personalauswahl arbeiten. Dabei führt man z.B. Assessment.Center mit Bewerbern durch oder ähnliches.

Ein großer Bereich ist auch die Forschung an den Unis, wo viele Psychologen arbeiten.

Weiterhin gibt es den Bereich der Schulpsychologie. Hier kann man als Berater oder Therapeut in Schulen arbeiten oder Beratungsstellen für Schüler/ Studenten/ Arbeitssuchende.

Dann gibt es den Bereich der Diagnostik, in dem man als Gutachter arbeitet. Dabei wird man in rechtlichen Fragen eingestellt, z.B. Sorgerecht oder Schuldfähigkeit.

Außerdem gibt es noch Berufe in der Markt- bzw. Meinungsforschung oder in deer Werbung.

Solche Sachen wie Profiler, was man ja gerne im Fernsehen hört, gibt es in Deutschland nicht so wirklich.

Welche Stärken sollte ich hier aufweisen und mit welchen Schwächen kann man hier umgehen?

Es kommt natürlich drauf an, was du später machen möchtest. Als Therapeut solltest du natürlich mit schwierigen Situationen umgehen können und psychisch belastbar sein. Teilweise bekommt man wirklich schlimme Sachen mit und das macht vielen sehr zu schaffen, auch wenn sie vorher gedacht haben, dass es ihnen nichts ausmacht.

Dann solltest du für das Studium auf jeden Fall Stress aushalten können, gerade in den Klausurenphasen hat man super viel zu tun.

Ansonsten natürlich solche Dinge wie Empathie und einfach ein Interesse an anderen Menschen. Aber das kommt wie gesagt auf den späteren Beruf an. Man legt sich im Bachelor auch noch meist nicht fest und oft kommt dann erst im Lauf des Studiums das eigentliche Interesse heraus.

Welchen NC benötige ich für ein Psychologiestudium?

Das kann ich dir nicht sagen.. Das ist von Uni zu Uni unterschiedlich. Manche Unis gucken auch nicht nur auf die Note, sondern beziehen noch andere Kriterien mit ein. Aber das müsste auf der jeweiligen Homepage der Uni stehen.

Das neue Semester hat ja im Prinzip gerade erst begonnen...muss ich hier nun auf nächstes Jahr warten oder kann man bei diesem Studiengang auch quer einsteigen?

An denmeisten Unis geht das Studium nur im Wintersemester los, also im Oktober. Manche Unis (z.B. Trier) starten auch im Sommersemester, also April.

Wie lange studiert man hier überhaupt?

3 Jahre, also 6 Semester, für den Bachelor. Und dann nochmal 2 Jahre, also 4 Semester, für den Master.

Ich hatte einmal einen Blogeintrag geschrieben über das Bachelorstudium in Frankfurt, vielleicht gibt dir der Eintrag auch einen kleinen Einblick ;)

http://www.kleiderkreisel.de/blog/2014/7/10282-ich-will-mich-selbst-therapieren-oder-auch-das-psychologie-studium

Viele Grüße

Laura

Neu ergänzt am 06.10.2014 um 01:41 Uhr

Antwort von Gerald 06.10.2014 10:24

Hallo Bella,

leider kann ich nicht bewerten, ob du dieses Studium beginnen solltest oder nicht. DIese Entscheidung bleibt leider dir überlassen. Da spielen natürlich Faktoren mit ein, ob du überhaupt studieren möchtest, oder eigentlich zufrieden bist und ob du wirklich Psychologie studieren möchtest und was das bedeutet. Ich würde dir da den Zeit Studienführer empfehlen, der auf verschiedene Studiengänge, unter anderem auch Psychologie, meiner Meinung nach gut eingeht. Interesse ist aber an sich natürlich ein guter Anfang.

Welche Uni den besten Ruf hat finde ich ist schwer zu sagen und kommt ganz auf die Richtung in der Psychologie an, die FU Berlin, Heidelberg und Marburg werden oft genannt. Aber auch dazu findest du auf der zeit.de Seite ein Ranking, was es jährlich aus Sicht der Studenten neu aufstellt.

Mir persönlich macht das Studium sehr Spaß. Es ist aber auch genau das was ich machen möchte. Es ist aber zugegebener Maßen auch anstrengend. In den ersten beiden Semester ist es etwas Statistik und Bio lastig, was sich dann später wieder ändert. Ich hatte damit kein Problem und wusste das auch vorher. Aber die Psychologie versucht heutzutage wissenschaftlicher zu sein und es ist weniger philosophisch. Mir persönlich gefällt das aber.

Du kannst sehr viel mit dem Studium machen. Am bekanntesten ist der Psychotherapeut, es gibt aber auch die Schulpsychologie und in der Wirtschaft die Arbeits und Organisationspsychologie und vieles mehr was man machen kann (Forensik, Verkehrs- und Sportpsychologie usw.)

Der NC ist relativ hoch muss ich sagen, aber das liegt auch an der Bewerberlage und den relativ wenigen Plätzen. Das sollte aber kein Grund dafür sein sich nicht zu bewerben, da es ja immer auch ein Losverfahren und Nachrückverfahren gibt. Zudem solltest du ja durch deine Wartesemester einen besseren Schnitt haben.

In Frankfurt beginnt das Studium immer im Wintersemester. Ich denke das ist oft so. Es gibt aber auch welche, die im Sommersemester beginnen (Mainz z.B.). In diesem Semester wirst du schwerlich noch reinkommen, da die Bewerbungsfrist vorbei ist und der Studiengang zulassungsbeschränkt ist.

Man studiert 6 Semester im Bachelor und weitere 4 Semester im Master. Der Master ist dabei eigentlich Pflicht (außer man studiert es rein aus Interesse, aber wirkliche Berufsfelder gibt es wie so oft mit dem Bachelor eher weniger) Währenddessen arbeiten sollte gehen, wobei es sein kann, dass sich das Studium dadurch verlängert, was aber kein Problem ist (der Bachelor kann 10 Semester dauern).

Ich denke man sollte motiviert sein für das Studium. Ich denke, dass man sich vieles im Studium aneignen kann und auch Statistik oder Biopsychologie sind Hürden die gut zu überwinden sind, wenn man genügend Motivation hat. Statistik (und das sollte man wissen) ist schon ein wichtiger Bestandteil meiner Meinung nach um vieles nachvollziehen zu können, aber mit der Zeit wird das normal und es kommen die anderen Themen in den Vordergrund.

Hoffe das hilft.

Viele Grüße

Gerald

Neu ergänzt am 06.10.2014 um 10:24 Uhr

Antwort von Isabella 08.10.2014 18:32

Hallo Bella,

das sind wirklich viele Fragen ich fang einfach mal vorne an und hoffe, dass ich alles einigermasen beantworten kann.

Generell ist es nicht genug etwas nur interessant zu finden oder als Kummerkasten herzuhalten. Wenn man Psychologie studieren will, muss man auch motiviert sein viel zu lernen! Vorallem am Anfang ist es noch eher trocken. Man muss Sachen auswendig lernen, die nicht immer interessant sind. In den späteren Semestern kommen dann auch praktische Fächer hinzu und dann wird es auch eher interessant.

Und man merkt es hat eigentlich wenig mit dem Kummerkasten zu tun ;)

Man muss sich also durchbeißen können und motiviert sein zu lernen, und englische Texte zu lesen.

Den Besten Ruf hat wohl München. Aber bei Psychologie gibt es da keine so großen Untershciede wie in anderen Fächern.

Der NC ist von Jahr zu Jahr und Uni zu Uni unterschiedlich. Er geht von 1.0 bis 1.7.

Mir macht das Studium sehr viel Spaß. Ich finde es inzwischen sehr interessant. Allerdings ist es auch oft anstrengend und man muss sich durchbeißen.

Also ich weiß nicht wie es bei anderen Universitäten ist aber an der FAU in Erlangen gibt es einen Teilzeit Studiengang. Das Studium dauert zwar dann doppelt so aber man kann nebenbei noch was anderes machen.

Also das Schöne am Psychologie Studium ist das man alles machen kann. Da du schon eine Ausbildung in Bürowesen abgeschlossen hast kannst du danach auch weiter in Firmen arbeiten. In der Personalabteilung beispielsweise. Oder als Wirtschaftspsychologe. Auf jeden Fall kannst du deine Ausbildung auch als Psychologe noch weiter nutzen und sie wäre nicht umsonst gewesen. Der Link hilft dir da auch weiter:

http://www.psychologie-studieren.de/

Stärken:

Selbstständig sein, Motivation zu lernen. frei sprechen können (Referate halten), gutes Zeitmanagement, Englisch

Schwächen:

Wie bei jedem anderen Studiengang auch. Man sollte keine Schwächen haben aber man kann jede Schwäche ausgleichen. Es ist nicht so schwer zu studieren aber man muss selbstständig sein das ist das Wichtigste.

Normalerweise kann man Psychologie nur im Wintersemester beginnen. Als müsstest du ein Jahr warten. Ich bin mir nicht sicher, aber es gibt sicher auch Ausnahmen. Die Anmeldung finet allerdings schon im Juni oder Juli statt!!! Also früh genug anmelden.

Man studiert normalerweise 6 Semester (12 Teilzeitsemester) bis zum Bachelor und weiter 4 bis zum Master. Und weiter 3 Jahre Ausbildung (6 Jahre Teilzeit) zum Psychologischen Psychotherapeuten wenn man das machen will. Also insgesamt 5 Jahre Studium. (Das ist bei fast allen Studiengängen gleich außer Lehramt oder Jura).

Ok so ich hoffe das hilft dir so einigermaßen weiter, ich habe alles nochmal durchgelesn und es klingt ein bisschen demotivierend aber ich denke, wenn dir dein Job nicht gefällt dann solltest du versuchen das zu studieren was dir Spaß macht. Psychologie ist dabei nicht schwerer als andere Studeingänge, ich finde es sogar entspannter als BWL oder Chemie (meine Freunde studieren dass und lernen mehr als ich).

So ich hoffe ich konnte dir deine Fragen einigermaßen beantworten.

Falls etwas unklar ist oder du noch weiter Fragen hast darfst du mir gerne nochmal schreiben.

Liebe Grüße

Neu ergänzt am 08.10.2014 um 18:32 Uhr

Antwort von Hanna 09.10.2014 14:07

Hallo Bella!

Tut mir Leid, dass ich erst jetzt antworte, ich habe die letzten zwei Wochen der Semesterferien nochmal für einen Urlaub genutzt :)

Ich versuche deine Fragen so gut wie möglich einfach nacheinander zu beantworten. Vorweg: Im Psychologiestudium gibt es ja relativ viele Richtungen, nicht nur die Klinische "Kummerkasten" Psychologie, sondern auch Arbeits- und Organisationspsychologie, Rechtspsychologie, Pädagogische Psychologie und so weiter. Aus deiner Anfrage hatte ich aber den EIndruck, dass dich vor allem die Arbeit als klinische Psychotherapeutin interessieren würde.

1. Welche Uni hat den besten Ruf?
=> Das hängt ebenfalls davon ab, welche Richtung du später wählen möchtest. Ich muss leider sagen, dass ich was den Ruf angeht nicht so eine Ahnung habe, welche Uni da wie gut ist. Heidelberg gilt immer als sehr gut zum Psychologie studieren und Frankfurt hat den Ruf, eher forschungsbasiert zu lehren (was ich aber nicht so bestätigen kann). Ich würde einfach schauen, für welche Städte du dich interessierst und da Bewerbungen hinschicken. Notfalls kannst du dich ja im Internet nochmal informieren.

2. Zum Spaß :)
=> Mir macht das Studium vor allem seit dem 3. Semester sehr viel Spaß. In den ersten beiden Semestern hakt man in Frankfurt den ganzen theoretischen und statistischen Teil ab und kommt erst danachzu den Bereichen, wegen denen ich Psychologie überhaupt studiert habe, sodass ich zunächst etwas enttäuscht war. Jetzt habe ich aber verstanden, welche Rolle Forschungsmethoden und Statistik spielen und bin froh, mich reingehängt zu haben. Um den Teil kommt man wohl an keiner Uni herum, aber es ist gut zu wissen, was auf einen zukommt, damit mach im Nachhinein nicht enttäuscht von dem Fach ist. Wenn man den Teil durchgehalten hat (ist sehr machbar gewesen) kommen (zumindest in Frankfurt) Vorlesungen wie Klinische, Pädagogische und Entwicklungspsychologie, die mich wirklich interessiert haben und für die es auch "Spaß" gemacht hat zu lernen.

3. Nebenbei arbeiten
=> Aus eigener Erfahrung kann ich nicht sprechen, kenne aber einige, die ihren Job nebenbei gehalten haben. Die haben dann meist etwas länger gebraucht und es ist natürlich auch stressiger. Wenn man das in Kauf nimmt, kann man es mit etwas Anstrengungsbereitschaft denke ich schaffen.

4. Was man später damit anfangen kann
=> Allein im klinischen Bereich eine Menge. Ob in einer eigenen Praxis, in einer Klinik, mit Kindern und Jugendlichen oder Erwachsenen. Du kannst therapieren (Verhaltenstherapie oder Psychoanalyse => das mit entsprechender dreijähriger (auch berufsbegleitender, dann fünf Jahre) Ausbildung), oder im Bereich Diagnostik arbeiten oder Gutachten zum Beispiel für Gerichte schreiben. Schau am besten mal hier nach: http://www.psychologie-studium.info/index.php?site=7 Hier findest du eine Übersicht über Berufe auch in den Bereichen Arbeits- und Organisationspsychologie usw.

5. Stärken und Schwächen
=> Für das Studium selbst bringt man am besten eine gute Portion Ehrgeiz und Lernbereitschaft mit. Umgehen können muss man wie schon gesagt mit den Theorieteilen, die für mich zu Beginn zu ausführlich wirkten. Außerdem sollte man sich generell darauf einlassen können, dass das Studium vor allem im Bachelor vor allem theoretisch gelehrt wird und man erst später dazu kommt, tatsächlich therapeutische Methoden (probehalber an den anderen Studenten) anwenden zu lernen.

6. NC
=> Ist von Jahr zu Jahr und von Uni zu Uni verschieden. Ich würde sagen er reicht von 1,0 (z.B. Heidelberg) bis 1,6 (z.B. Kassel). In Frankfurt lag er als ich mich beworben habe bei 1,3.

7. Einstieg

=> Dazu kann ich mich nur auf Frankfurt beziehen, du müsstest dich an anderen Unis informieren. In Frankfurt kann man nur zum Wintersemester einsteigen und nicht zum Sommersemester. Es gibt jedoch auch Unis, an denen das geht.

8. Dauer Studium
=> Bachelor: 6 Semester, Master: 4 Semester. Wenn du dann noch die Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten (mit der du überhaupt erst therapieren darfst) dran hängst kommen noch mal 3 Jahre (bzw. 5 Jahre berufsbegleitend) dazu. In dieser Zeit hast du jedoch auch schon Patienten, wirst aber eben supervisiert und hast auch noch theroretische Stunden.

Sooo... ich hoffe, dass ich dir ein bisschen weiterhelfen konnte. Wenn dir irgendetwas zu einer Frage noch nicht klar ist, sag einfach Bescheid, dann versuche ich, genauer zu werden.

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg, egal wozu du dich entscheidest :)

Liebe Grüße,

Hanna

Neu ergänzt am 09.10.2014 um 14:07 Uhr

Antwort von Dustin 10.10.2014 11:21

Hi Bella,

ich probiere mal deine zahlreichen Fragen der Reihe nach abzuarbeiten:

Die Arbeit als "Kummerkasten" hat erst einmal nichts mit dem Psychologie-Studium zu tun. Das Grundinteresse an anderen Menschen ist hilfreich und -wenn man in der klinischen Ecke landen möchte- kommt man auch später im Studium mit der Therapie in Kontakt. Gerade aber an der Uni Münster wird sehr viel Wert auf eine methodische Ausbildung gelegt. Man hat 2 Semester Statistik, die dann von Testtheorie (noch mehr Mathe) abgelöst wird, lernt eine Programmiersprache zur Datenauswertung in Computergestützter Datenanalyse oder braucht Physik in allgemeiner Psychologie. Der Hautstrang ist also "Naturwissenschaftlich" im eigentlichen Sinne. Es gibt dann auch einzelene Module wie Sozialpsycholgie, die der allgemeinen Vorstellung von Psychologie noch am nächsten kommt, aber ersteinmal muss man sich auf Grundlagen einlassen und pauken.

Der Studiengang wurde vor einiger Zeit von Diplom auf Bachelor (6 Semester) und Master (4 Semester) umgestellt. Da aber alle einen Master machen (ein Bachelor ist leider nichts wert) hätte man es genauso beim Diplom belassen können...das wird uns auch gerne von den Profs selbst erzählt. Als ich angefangen habe (2011) lag der NC bei 1,2. Großartig geändert haben dürfte sich daran nichts.

Man kann neben der Arbeit studieren, sollte dann aber überlegen ob man vllt auf eine Fernuni zugreifen sollte. Die Pflichtveranstaltungen liegen zumeist vormittags und würden sich mit jeder normalen Arbeitszeit überschneiden. Die Regelstudienzeit würde damit rausfallen und eine Fernuni bietet da wesentlich bessere Rahmenbedingungen. Einsteigen kann man immer nur zu Semesterbeginn, da müsstest du noch ein halbes Jahr warten.

Was man auf jeden Fall auch können sollte ist Englisch. 90% der Texte bzw. der Studien mit denen man zu tun bekommt sind nicht auf Deutsch und wenn man sich da schwertut kann das einem wirklich Steine in den Weg legen.

Am besten liest du dich im Netz ein wenig an, wenn du noch keine konkrete Vorstellung hast: http://zsb.uni-muenster.de/material/m618b_1.htm

Fallls du noch weitere Fragen hast stehe ich gerne zur Verfügung!

Beste Grüße,

Dustin

Neu ergänzt am 10.10.2014 um 11:21 Uhr

Antwort von Lea 13.10.2014 09:33

Hi Bella,

ich fange mal an deine Fragen chronologisch abzuarbeiten ;)

1. Die Unis in Münster und heidelberg haben den besten Ruf für Psychologie. Grundsätzlich denke ich, kann man aber alle größeren Unis empfehlen, außer solche, die sich sehr auf Naturwissenschaften spezialisiert haben.

2. Mir persönlich macht das Studium immer noch Spaß, aber natürlich hat man auch Kurse und Vorlesungen, die man ätzend findet. Ich denke, du solltest dir darüber im Klaren sein, dass Mathe auch einen größeren Anteil des Studiums ausmacht und dass man zum Beispiel Gehirnregionen auswendig lernen muss.

3. Ob du das Studium neben deinem Beruf machen kannst, hängt natürlich extrem davon ab, wie viele Freiheiten du in deinem Beruf hast. Bei Vorlesungen hat man in der Regel keine Anwesenheitspflicht, bei Seminaren dagegen schon. Theoretisch kannst du aber so lange für das Studium brauchen, wie du willst. Du könntest also zum Beispiel jedes Semester nur ein Seminar mit Anwesenheitspflicht besuchen oder so.

4. Es gibt 3 große Berufsfelder in denen man als fertiger Psychologe (also nach dem Master) arbeiten kann: 1. klinische Psychologie, also die Behandlung von Patienten mit psychischen Störungen (dafür muss man aber nach dem Master noch eine Ausbildung machen) 2. Wirtschaftspsychologie, also zum Beispiel die Beratung von Unternehmen oder Personalauswahl 3. pädagogische Psychologie, also die Arbeit in Beratungs- und Fortbildungsbereichen.

5. Ich denke, man sollte zumindest mathematische Grundkenntnisse haben und bereit sein viele Dinge auswendig zu lernen. Das meiste andere kann man meiner Meinung nach lernen, zum Beispiel Patienten aufmerksam zuzuhören etc.

6. Ich weiß nur, dass man in Münster derzeit etwa 1,2 oder 1,3 braucht, um zum Psychologiestudium zugelassen zu werden, an anderen Unis kann dieser Schnitt aber auch höher sein. Dies lässt sich im Internet relativ gut herausfinden ;)

7. Quereinstieg ist zwar grundsätzlich möglich, die meisten Unis haben aber darauf schlciht keinen Bock :D

8. Der Bachelor dauert in Regelstudienzeit 3 Jahre, der Master noch einml 2 Jahre. Du brauhst sowohl den Bachelor als auch den Master um dich Psychologe nennen zu dürfen.

Ich hoffe, ich konnte deine Fragen beantworten. Wenn weitere auftauchen, kannst du mir gerne noch einmal schreiben :)

LG Lea

Neu ergänzt am 13.10.2014 um 09:33 Uhr

Antwort von Patrick 13.10.2014 09:51

Hallo Bella,

vorab, entschuldige die Verspätung. Ich habe mit eine ehemalige Kommilitonin, die Berufsbegleitend ihr Psychologiestudium absolviert hatte, Rücksprache gehalten.

Es sind schon reltiv viele Frage, daher fange einfach mal von oben an und versuch die möglichst struckturiert und präzise zu beantworten.

1. Welche Uni hat den besten Ruf für dieses Studium?

Das kommt ganz auf dem Schwerpunkt an und deine Persönliche Interessen, wobei erst im Master wirklich die Rede von Schwerpunkten sein kann. Dennoch haben bestimmte Unis "signifikantere Komponenten" in Bachelor wie z.B. Freiburg=Statistik-lastig, Berlin(Humboldt)=Gesundheitspsychologie, usw.

Überlege dir zuerst welcher Schwerpunkt dich interessiert: Arbeits- & Organisationspsychologie, Umweltpsychologie, Klinische Psychologie, Kinder- & Jugendpsychologie, Sozialpsychologie, usw. Dann kann man besser über den Ruf eines Unis sprechen (wobei ich es mehr von inhaltliche Interesse - welche Fächer angeboten werden - abhängig machen). Ein Ranking welche ich ganz gut fand ist das "CHE-Ranking von Zeit Online".

2. Macht das Studium denn Spaß?

Naturlich macht es Spass. Wenn man sich über eine Herausforderung freut, tolle Komillitonen hat, gute Professoren und spannende Fächer. Psychologie, wie Medizin oder jede andere Fachrichtung hängt es von viele Sachen ab und ist nicht unbedingt für Jedermann die große Quelle von Glück und Freude. Wenn du dich für Psychologie interessierst und bereit bist die Energie und Zeit zu investieren um die dafür notwendige Leistung zu erbringen, dann sollte es auch Spass machen. Mir hat es im Master Spass gemacht! :)

3. Könnte ich das auch neben der Arbeit machen, um meinen Job nicht direkt aufgeben zu müssen und da noch eine kleine Sicherheit zu haben?

Hier die Antwort von meine Kommilitonin:

"Ich fand eine Arbeit neben dem Studium war für mich sehr gut möglich, wobei es einiges an Organisationstalent und Flexibilität seitens des Arbeitgebers verlangte. Wenn Du noch in Deinem alten Job bleiben kannst, kennst Du ja den AG schon sehr gut und eine Absprache ist möglich. Ich habe 20h in der Woche gearbeitet und den Bachelor in Regelstudienzeit absolviert (war aber echt hart, du solltest 2 Semester länger einplanen)."

4. Was kann ich denn später mit diesem Studiengang anfangen?

Kommt auf dein Schwerpunkt an, aber es sind sehr viele Karrierewege möglich. Mit Bachelor kann man jedoch wenig machen.

5. Welche Stärken sollte ich hier aufweisen und mit welchen Schwächen kann man hier umgehen?

Das ist eine Frage welche sich sehr schwer beantworten lässt, denn oft kommt es auf die Kombination an! Dennoch hier die ersten Sachen die mir dabei durch den Kopf gehen.

Stärken:

  • Statistik-affinität (oder zumindest kein Hass dafür)
  • Ausdauer (das Studium ist anspruchsvolhttp://campus-compass.eu/de/question/expert/answer/744?1&token=24148346d6910531f9cb2c0127ea1afa1l)
  • Motivation (du musst es wirklich wollen um's zu schaffen)
  • Gerne Lesen (es sind unzählige Journal-Artikel die gelesen werden müssen)

Schwächen

  • Du kannst introvertiert sein
  • Du kannst neurotisch sein

Die sind aber beide nicht unbedingt Schwächen - werden jedoch leider oft als solches angesehen.

6. Welchen NC benötige ich für ein Psychologiestudium?

Abi-Note von 1,0 bis 1,5 für Psychologie als Hauptstudium.

7. Das neue Semester hat ja im Prinzip gerade erst begonnen...muss ich hier nun auf nächstes Jahr warten oder kann man bei diesem Studiengang auch quer einsteigen?

Quer-Einsteigen ist möglich (je Nach Uni), aber ich wurde dich davon abraten, denn seit Bachelor und "Regelstudium":

  • Du dann in zwei Studienjehren bist. Im Sommersemester 2015 bist du mit Jahr WS2014 und im Winter mit Jahr WS2015 und dann Sommersemester mit WS2014 wieder, usw.
  • Du wirdst das Gefühl haben immer deine Kommilitonen hinterher oder voraus zu sein.

8. Wie lange studiert man hier überhaupt?

Bachelor (3 Jahre) und Master (2 Jahre) insgesamt 5 Jahre Regelstudienzeit.

Ich empfehle dir deine Ideen zu konkretisieren. Dir die Uni-Seiten anzuschauen um ein inhaltliches Bild des Faches zu machen und wenn du weisst:

  • Warum du Psychologie studieren willst?
  • Wohin du mit dem Studium gehen möchtest?
  • Welcher Schwerpunkt du gut findest?
  • Was das Studium beinhaltet?
  • Wo du es absolvieren kannst?
  • Welche Zulassungsvoraussetzungen du erfüllen musst?

dann kannst du genauer wissen ob es wirlich etwas für dich ist.

Ich wünsche dir viel Erfolg, egal wie deine Entscheidung ausfällt!

Patrick Beggan

Neu ergänzt am 13.10.2014 um 09:51 Uhr

Antwort von Patrick 13.10.2014 14:09

Hi Bella,

Sorry, dass ich etwas verspätet antworte. Es freut mich, dass du dich für das Fach Psychologie interesierst. Ich werde mal versuchen, deine Fragen, so gut es geht, zu beantworten.

Ich selbst habe vor meinem Studium auch eine Ausbildung im Einzelhandel gemacht und ein Studium der BWL begonnen. Von daher, keine Sorge, dass du später beginnst. Ich habe in meinem ersten Semster die Erfahrung gemacht, dass es einige gibt, die relativ "spät" mit dem Studium beginnen ;)

Die Verwendung als "Kummerkasten" der Freunde ist, denke ich, fast jedem bekannt. Allerdings muss man dazu sagen, dass das Psychologiestudium erstmal nur eingeschränkt mit den Problem zutun hat. Klar lernt man während des Studiums auch diesen Bereich kennen, aber er ist eben nicht Hauptbestandteil. Psychologie sollte man also nicht mit dem Bereich Psychotherapie gleichsetzen, da das Studium aus vielen spannenden Bereichen besteht.

Zu deiner ersten Frage, welche Uni denn nun einen guten Ruf hat, gibt es einige Punkte die man berücksichtigen sollte. Laut den CHE Ranking für das Jahr 2014/2015 werden die Uni Marburg und die TU Dresden empfohlen. Aber es kommt natürlich auch darauf an, welcher Schwerpunkt dich interessiert. Viele Unis haben bestimmte Schwerpunkte und hier ist schonmal ein Problem. Zum ersten Semester weiß man in der Regel noch nicht, welchen Schwerpunkt man wählen soll. Aber keine Sorge, die Wahl der Uni wird nicht zwingend über den weiteren Verlauf entscheiden.

Spaß am Studium hängt natürlich auch von deinem Umfeld ab. Gefällt dir die Uni, hast nette Kommilitonen und tolle Profs, dann wird dein Studium natürlich auch Spaß machen. Aber an sich kann ich nur sagen, mir macht das Studium sehr viel Spaß, da das Studium an sich schon sehr vielfältig ist. Sicher gibt es wahrscheinlich auch Stellen im Studium, die einem weniger Spaß machen, aber da kann man sich durch sein soziales Umfeld auch wieder rausziehen. Wichtig ist einfach, dass man von Anfang an am Ball bleibt, dann sollte auch der weitere Weg Spaß bringen.

Viele Unis bieten das Psychologiestudium auch in Teilzeit an. Hier verlängert sich natürlich die Regelstudienzeit, aber man kann eben neben der Uni noch Arbeiten. Ich selbst studiere in Vollzeit, gehe aber neben der Uni noch arbeiten (Rechnungen müssen ja auch irgendwie bezahlt werden ;) ). An manchen Unis ist es allerdings schwer, von einem Teilzeitstudium ins Vollzeitstudium zu wechseln. Andersherum ist es aber eher Einfach.

Die Berufschancen nach dem Studium sind auch sehr vielfältig. Es gibt sehr viele Berufszweige in denen du später arbeiten kannst. Viele Infos zu späteren Einsatzmöglichkeiten kannst du dir zum Beispiel auf den Seiten www.dgps.de (Deutsche Gesellschaft für Psychologie) und www.bdp-verband.de (Berufsverband deutscher Pschologinnen und Psychologen) anlesen. Als Psychotherapeut musst du nach dem Masterabschluss allerdings noch eine Zusatzausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten machen.

Am Anfang sollte dir klar sein, dass du ein gutes mathematisches Grundverständnis brauchst. In der Regel wirst du in den ersten Semestern dem Fach Statistik begegnen ;) Wenn da einige Schwächen sind, ist das aber auch nicht unbedingt ein Problem. Gerade in diesem Fach empfehle ich, von Anfang an dran zubleiben. Auch Lerngruppen, Mitschriften vorheriger Semester und teilweise sogar Online Tutorials finde ich beim Lernen hilfreich. Wichtig ist auch Englisch! Die fast alle Fachtexte und Studien sind auf Englisch verfasst. PC Kenntnisse sind auch nicht verkehrt, da du die Statistiken ja nicht unbedingt von Hand rechnen willst ;) Aber an vielen Unis wirst du eigentlich in der Anwendung der unterschiedlichen Statistikprogramme unterstützt ( in der Regel in Form von Tutorien oder Seminaren).

Auch beim NC gibt es von Uni zu Uni unterschiede, da es sich um einen ortsabhängigen NC handelt. An der Fernuni Hagen wurden zum Beispiel alle Bewerber angenommen. Bei manchen Unis hilft es auch, wenn man Wartesemester vorweisen kann. Da du ja eine Ausbildung gemacht hast, hast du ja auch schon einige Semster gesammelt. Soweit ich das gelesen habe, lagen die NCs im letzten Semester zwischen 1,1 und 1,9. Diese Werte ändern sich natürlich auch von Semester zu Semester.

Einsteigen kannst du in der Regel zum Winter- oder Sommersemester. Auch hier variiert es von Uni zu Uni. An machen Unis kannst du sowohl zum Sommer- und Wintersemester einsteigen, an manchen nur zum Sommersemster.

Die Regelstudienzeit für den Bachelor liegt in der Regel bei 6 Semestern. (In Teilzeit bei 12 )

Als Info zum Ende: Aktuell ist es allerdings schwierig mit einem Bachelor Abschluß eine Anstellung zu erhalten. Auch für viele Weiterbildungen (Psychotherapie) ist ein Masterabschluß notwendig. Von daher empfiehlt es sich, nach dem Bachelor noch den Master anzuschließen. Es kann sich aber natürlich auch noch einiges ändern. Aktuell besteht im Fach Psychologie nämlich auch das Problem, dass nicht genug Masterplätze vorhanden sind. Aber davon sollte man sich nicht entmutigen lassen.

Ich hoffe, ich konnte dir ein paar Antworten geben, die dir helfen. Wenn du noch Fragen hast, meld dich einfach nochmal.

Liebe Grüße,

Patrick

Neu ergänzt am 13.10.2014 um 14:09 Uhr

Antwort von Caroline 14.10.2014 19:06

Hallo Bella,

ich versuche gleich auf deine einzelnen Fragen zu antworten. Davor möchte ich zwei Tipps geben: setz dich doch einfach mal in eine Psychologie-Vorlesung rein und schau ob es dir gefällt. Die Vorlesung "Einführung in die Psychologie" findet z.B. Dienstags 10:15-11:45 im Hauptgebäude am Geschwister-Scholl-Platz in Raum E004 statt. Auch gibt es im Hauptgebäude die zentrale Studienberatung (http://www.uni-muenchen.de/studium/kontakt/zsb/index.html) und den Studien-Informations-Service (SIS), die dir vielleicht Orientierungfragen beantworten kann (http://www.uni-muenchen.de/studium/kontakt/sis/index.html).

Ich glaube, man kann sich nie *sicher* sein, dass man das richtige studiert. Mein Tipp ist hier es einfach mal auszuprobieren - wenn es dir nicht taugt, dann war es ein Versuch wert. Mir persönlich hat das Psychologiestudium total gefallen, weil es für meinen Alltag total viel bringt (den Menschen in seinem Verhalten verstehen zu können ist cool), aber auch weil man damit danach total viel machen kann (nicht nur Psychotherapeut! Man kann auch in die Wirtschaft oder in die Bildung oder in die Forschung).

So nun zu deinen Fragen:

Welche Uni hat den besten Ruf für dieses Studium? - hier kann ich dir auch nicht mehr sagen als das was man im Internet findet. Die Zeitschrift "ZEit" macht immer ein Hochschulranking, da wurde auch die LMU geranked, siehe hier: http://ranking.zeit.de/che2014/de/fachbereich/30244

Macht das Studium denn Spaß? - mir schon! Siehe meine Beschreibung oben: man kann es einfach überall gebrauchen, daher macht es Spaß.

Könnte ich das auch neben der Arbeit machen, um meinen Job nicht direkt aufgeben zu müssen und da noch eine kleine Sicherheit zu haben? Ich persönlich finde das Studium sehr aufwändig und kann mir v.a. wegen der Präsenz-Seminare nicht vorstellen es neben einem Job zu machen. Im Endeffekt ist es vmtl. eine Frage wie viel Flexibilität du im Job hast, auf wie viele Stunden du reduzieren kannst etc. (Ich arbeite zwar neben dem Studium, aber nur 8h/Woche)

Was kann ich denn später mit diesem Studiengang anfangen? - Die meisten werden Psychotherapeut (für Erwachsene oder Jugendliche), man kann aber auch in die Personalabteilung, als Trainer, Coach, im Marketing, in der Marktforschung oder an der Uni bleiben. Ich empfehle dieses Buch hier: http://www.amazon.de/Faszination-Psychologie-Berufsfelder-Maximilian-Mendius-ebook/dp/B00GXKENFO/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1413306196&sr=8-1&keywords=berufsfelder+psychologie oder längerfristig empfehle ich auch diesen Kongress hier: http://www.pbp-muenchen.de/

Welche Stärken sollte ich hier aufweisen und mit welchen Schwächen kann man hier umgehen? - Stärken: Interesse an der Psychologie, Bereitschaft Statistik zu lernen, Bereitschaft Präsentationen zu halten und Hausarbeiten zu schreiben ... zu Schwächen... keine Ahnung, man kann mit allem umgehen!

Welchen NC benötige ich für ein Psychologiestudium? - Ich habe ein Abitur von 1,6 und bin damit in München an der LMU zunächst nicht genommen worden, aber in Erlangen an der FA-Universität. Zum zweiten Semester wurde ich dann auch in München genommen.

Das neue Semester hat ja im Prinzip gerade erst begonnen...muss ich hier nun auf nächstes Jahr warten oder kann man bei diesem Studiengang auch quer einsteigen? - Soweit ich weiß, kann man damit nur im Winter beginnen.

Wie lange studiert man hier überhaupt? - Bachelor dauert 6 Semester (3 Jahre), Master in der Regel 4 Semester (2 Jahre) und wenn man Therapeut werden muss, braucht man noch eine Ausbildung (die dauert glaube ich auch noch mal 2 Jahre oder so, aber das weiß ich nicht genau)

Ich hoffe ich konnte dir helfen.

Viele Grüße,

Caro

Neu ergänzt am 14.10.2014 um 19:06 Uhr

Antwort von Fachgruppe Psychologie 15.10.2014 11:47

Hallo Bella,

Da hast du ja einiges an Fragen ^^, aber ehrlich gesagt, sahen meine Emails manchmal auch so aus ;-). Also ...

Erstens ist der NC ziemlich hart, obwohl ich keine aktuellen Zahlen habe. Vor zwei Jahren in Chemnitz etwa 1,6, letztes Jahr wohl aber noch niedriger, ist damit im bundesweiten Durchschnitt aber noch am humansten. Allerdings gibt es auch die Möglichkeit über Wartesemester reinzukommen, was bei dir sicherlich eine Option wäre. Wende dich für konkrete Zahlen an die Fachberaterin Frau Dr. Götze, sie hat immer ein offenes Ohr.

Psychologie kann man nur im Wintersemester anfangen, wenn man sich bereits im Sommer beworben hat. In Chemnitz gibt es allerdings einen zulassungsfreien Studiengang "Sensorik und kognitive Psychologie", bei dem man viele Psychologie Vorlesungen besuchen kann. Vlt kannst du da sogar jetzt noch loslegen. Allerdings ist zu beachten, dass dieser Studiengang nicht für eine therapeutische Ausbildung qualifiziert. Diese wäre nach dem Studium noch notwendig, um in einer Praxis oder Klinik zu arbeiten. Es gibt aber natürlich auch andere Arbeitsfelder, in Unternehmen (Personalauswahl etc.) oder der Forschung. Theoretisch kannst du im Verlauf noch zur reinen Psychologie wechseln, entweder durch normale Bewerbung (Achtung, wer studiert sammelt keine Wartesemester mehr) oder Sonderregelung (wobei du Frau Götze für Details fragen solltest).

Prinzipiell kannst du so viel und so wenig Zeit zum studieren oder eben arbeiten einsetzen wie du willst. Vorlesungen lassen sich zum Teil komplett mit Literatur erarbeiten, in Seminare kann man sich flexibel einschreiben. Kommt auf dich und deine finanzielle Situation an.

Wenn du den Schritt wirklich gehen willst, informier dich gründlich. Foren, Seiten von Universitäten, Kontakt zu Studienberatern. Ob es am Ende was für dich ist, kannst du nur selbst herausfinden. :-)

Neu ergänzt am 15.10.2014 um 11:47 Uhr

Antwort von Madeleine 15.10.2014 17:40

Hi Bella,

ich versuche einfach mal deine Fragen nacheinander zu beantworten. Frag gerne genauer nach wenn was unklar ist oder du mehr wissen willst!

Erstmal kurz zu mir, ich bin 24, hab den Bachelor in Mannheim und den Master in Erlangen gemacht. Ich hab nicht immer Psychologie studieren wollen sondern hab mich nach dem Abi zwischen mehreren Alternativen dafür entschieden, weil ich es auch spannend fand. Und seither hab ichs nie bereut. Jetzt mach ich grad die Psychotherapeutenausbildung und freue mich total, dass ich endlich mal was Praktisches arbeiten kann (bin in einer Suchtklinik)

Welche Uni hat den besten Ruf für dieses Studium?

-Welche Uni genau den besten Ruf hat oder gut in den Rankings abschneidet weiß ich nicht genau, das findet man aber im Internet (Ranking Psychologie Unis). Ich denk aber dass z.B. Heidelberg, Tübingen, München, Freiburg recht beliebte und angesehene Unis dafür sind. Aber das ist jetzt nur meine Meinung, keine Ahnung ob die besonders gut sind.

Macht das Studium denn Spaß?

Also mir hats nicht immer Spaß gemacht. Ich glaube mir hätte aber kein Studienfach der Welt immer Spaß gemacht, weil es einfach immer mit vieeeel lernen und arbeiten und und und verbunden ist. Aber im Großen und GAnzen hat man schon sehr interessante Themen, die so in der BWL oder in VWL nieeee vorkommen würden. Letztendlich muss man die Inhalte aber lernen ud für die Prüfung wissen und spätestens da ist es dann irgendwann lästig. Aber was solls :) Da muss man durch. Dafür hat man ja dann auch wieder Ferien. IN der Psychologie kommt vorallem in den ersten 2 Jahren viel Theorie und Grundlagen und ebe Statistik. Das braucht man später teils nie wieder, ist aber halt ein Großteil der Note. Man kann es aber gut bewältigen mit ein bisschen Struktur.

Könnte ich das auch neben der Arbeit machen, um meinen Job nicht direkt aufgeben zu müssen und da noch eine kleine Sicherheit zu haben?

Im Bachelor haben einige die ich kenne auch nebenher noch im alten Job gearbeitet. Da bleibt natürlich ein bisschen das lockere Studentenleben auf der Strecke, weil man ja schon ne Doppelbelastung hat. Aber dafür bist du dann nicht "arm", was ja auch seine vorteile hat:) Also das muss jeder selbst wissen. KOmmt auch drauf an wie schnell du fertig sein willst. Man kann verschiedne Prüfungen ins nächste Jahr schieben, dann ist weniger zu tun aber man braucht eben länger. Frag da mal die Studienberatung von deiner "Wunschuni".

Was kann ich denn später mit diesem Studiengang anfangen?

Man kann in ganz unterschiedliche Bereiche. z.B. in die Werbung ( wie verkaufe ich mein Produkt am besten), in die Wirtschaft oder Personallabteilung, in die pädagogische Richtung, in die Forschung oder in die Klinik. Man kann in verschiedenen Beratungsstellen arbeiten, beim JUgendamt, in PSychiatrien in einer eigenen Praxis (mit der Zusatzausbildung) und und und. Also ich glaube die vielen Einsatzfelder sind das beste an dem Studium. Man muss vorher nicht genau wissen wohin man will und kann sich im Studium dann nach und nach spezialisieren. Ich hab mich ja für den klinischen Zweig entschieden also kenn ich mich da halt auch am besten aus, falls du was genaueres wissen willst.

Welche Stärken sollte ich hier aufweisen und mit welchen Schwächen kann man hier umgehen?

Fürs Studium braucht man immer etwas Biss, Geduld, Fleiß, und die Fähigkeit auswendig zu lernen :) Wenn du nicht superklasse in Mathe warst ist das nicht Schlimm, Statistik ist was ganz ganz anderes. Und es ist alles machbar! Ich hab irgendwann festgestellt dass man echt mit seinen Aufgaben wächst ich hätte nieeee gedacht wieviel und wie schnell ich lernen kann wenns sein muss. So wirds dir auch gehen.

Welchen NC benötige ich für ein Psychologiestudium?

Der NC ist ja immer unterschiedlich. Ich glaube das ist die Note mit der man gerade noch so reingekommen ist im aktuellen Jahr. Also ich bin mit 1,7 reingekommen, danach war der NC in Mannheim glaub eher bei 1,5 oder noch besser. Aber mit Wartesemestern etc kommt man auch mit ner schlechteren Note rein! Versuchs und lass dich davon nicht abschrecken, es kann auch gut sein dass der dieses JAhr bei 2,irgendwas liegt.

Das neue Semester hat ja im Prinzip gerade erst begonnen...muss ich hier nun auf nächstes Jahr warten oder kann man bei diesem Studiengang auch quer einsteigen?

Ich glaube mitten im Semester einsteigen geht nicht. Jede Uni hat Bewerbungszeiträume, die jetzt schon vorbei sind. Aber manche Unis fangen auch im Sommersemester an, da müsstest du dich auch mal im Internet auf der jeweiligen Uniseite informieren.

Wie lange studiert man hier überhaupt?

Der Bachelor geht 3 Jahre, der Master 2 Jahre. MAn kann natürlich auch nur den BAchelor machen. Das würde ich aber nur empfehlen, wenn du nicht in die klinische Richtung gehen willst. Der Master ist schon oft wichtig oder notwendig zu haben.

So, ich hoffe dass meine Antworten dir ein bisschen helfen. Also was ich aber noch sagen wollte: Ich find echt im Verlgeich zu anderen Studiengängen ist Psychologie echt super! Man muss es aber schon wollen um es durchzuziehen, weils eben keiner der Studiengänge ist bei denen man mal so larifari mitmachen kann und trotzdem gute Noten schreibt. Was stellst du dir denn vor würdest du gerne damit machen später? Es gibt ja auch andere ähnliche Studienfächer, je nach dem in welche Richtung man will.

Liebe Grüße

Madeleine

Neu ergänzt am 15.10.2014 um 17:40 Uhr

Antwort von Fachschaft Psychologie 23.10.2014 18:37

Liebe Bella,

wow, das sind ja wirklich ganz schön viele Fragen auf einmal :)

1. Welche Uni hat den besten Ruf für dieses Studium?

Wenn du dich für Rankings interessierst, schau doch mal ins Zeit-Ranking rein http://ranking.zeit.de/che2014/de/fachinfo/32. Das sollte ein guter Anfang sein.

2. Macht das Studium Spaß?

So pauschal ist das wahrscheinlich nicht zu beantworten. Wenn dich das Thema interessiert, macht es natürlich Spaß, wenn es nicht deins ist, dann nicht. Ein Studium ist im Vergleich zu einer Ausbildung auf jeden Fall weniger praxisnah und mehr theorielastig, sollte das relevant für deinen empfundenen Spaßfaktor sein.

3. Könnte ich das auch neben der Arbeit machen?

Wenn du Psychologie an einer Präsenzuni studieren willst, ist es eigentlich immer ein Vollzeitstudium. Das heißt, einen 40-Stunden-Job nebenher zu schieben, wird entsprechend schwierig. Ungeachtet dessen arbeiten natürlich viele Studenten nebenher (das absolute Maximum, das ich bisher mitbekommen hab, sind 20 Stunden), was du bestimmt auch machen könntest.

4. Was kann ich später damit anfangen?

Die "klassische" Laufbahn ist bestimmt die Therapeutenlaufbahn. Das heißt, du würdest an deinen Bachelor einen Master und eine Psychotherapeutenausbildung dranhängen und letztendlich psychisch kranke Patienten in einer Klinik behandeln. Es gibt aber noch viele andere Möglichkeiten: Als Psychologe kannst du in die Wirtschaft gehen und in Beratungen, im Personalbereich oder im Marketing arbeiten. Du kannst eine Ausbildung zum Coach, Mediator, Trainer oder ähnlichem machen und in dem Feld arbeiten. Du kannst in der Richtung Mensch-Maschine-Interaktion im Bereich Ergonomie arbeiten oder oder oder... Irgendwie findet sich jeder seinen Platz :)

5. Welche Stärken sollte ich aufweisen und welche Schwächen kann man umgehen?

Schwierige Frage, da müsste ich dich besser kennen, um sagen zu können wie du deine Stärken einsetzen kannst. Schwächen irgendwie umgehen kann man immer :)

6. Welche NC benötige ich?

Das ist an jeder Uni anders. In München lag der NC letztes Jahr glaube ich bei 1,2.... Über die anderen Unis kann ich keine Aussage treffen. Die Fernunis haben keinen NC, sollte das ein Problem für dich sein (Thema Schwächen umgehen ;)).

7. Muss ich noch warten?

Ja, vermutlich leider schon... Ich kenne zumindest keine Uni, bei der man auch im Sommersemester anfangen kann. Bei den Fernunis (Hagen auf jeden Fall) kann man allerdings auch zwischendrin einsteigen, soweit ich weiß.

8. Wie lange studiert man?

Mindestens 6 Semester Bachelor. Die allermeisten machen noch 4 Semester Master (der Bachelor ist von der deutschen Psychologenvereinigung nicht als Abschluss anerkannt). Wenn du Therapeutin werden willst, hängst du noch 3 Jahre Vollzeit bzw. 5 Jahre Teilzeit Therapieausbildung an.

LG Angelika

Neu ergänzt am 23.10.2014 um 18:37 Uhr

Antwort von Markus 09.12.2014 12:39

Liebe Bella,

zunächst entschuldige die späte Rückmeldung, aber früher war leider aus zeitlichen Gründen nicht möglich und einen Zweizeiler hielt ich für wenig hilfreich... Unterhalb findest Du meine Antworten zu Deinen Fragen!

Welche Uni hat den besten Ruf für dieses Studium?

  • Hier würde ich Dir empfehlen Dich auf einen konkreten Schwerpunkt der Psychologie zu beziehen. Aktuell gibt es vielzählige Hauptstudiengänge (bspw. Wirtschafts-, Gesundheits-, Rechts-, Sport-, Verkehrs-, etc. Psychologie. Solltest Du ein allgemeines Psychologiestudium anstreben, kann ich Dir an dieser Stelle bereits sagen, dass es kein "einfaches" Studium ist, sofern man vorher keinen konkreten Kontakt zu Psychologie/Therapie/Beratung hatte, hier würde ich eher zu einem vorgeschalteten Praktikum o.Ä. raten, um keine Fehlentscheidung zu treffen, die Du später bereust.

Macht das Studium denn Spaß?

  • Ja. :-) Nein im Ernst: Wer sich gerne (intensiv) mit Menschen, deren Verhalten und Ableitungen hieraus beschäftigt - in egal welchem Kontext - sollte sich in der Psychologie bewegen.

Könnte ich das auch neben der Arbeit machen, um meinen Job nicht direkt aufgeben zu müssen und da noch eine kleine Sicherheit zu haben?

  • Grundsätzlich gibt es durchaus berufsbegleitende Studiengänge, seit geraumer Zeit per Landeshochschulgesetz auch den Berufsbegleitenden Bachelor. Wichtig bei allen psychologischen Studiengängen ist die Orientierung an bestimmtem Qualitätsmerkmalen. Diese sind beispielsweise die curriculare Ausrichtung den Richtlinien der DGPs (Deutsche Gesellschaft für Psychologie) oder des BDP (Bund Deutscher Psychologinnen und Psychologen). Darüber hinaus natürlich die Akkreditierung der jeweiligen Studiengänge, sodass diese auch anerkannt und geprüft sind.

Was kann ich denn später mit diesem Studiengang anfangen?

  • Psychologie erfährt immer mehr Einzug in jegliche Fachrichtung. Daher kannst Du, sofern Du den "richtigen" Schwerpunkt wählst, nahezu überall arbeiten. Wenn wir mal davon ausgehen, dass das übliche Feld bisher im Bereich der Klinischen Psychologie eher die Therapie war, ist es mittlerweile möglich bspw. als Wirtschaftpsychologe in einer Personal- und Unternehmensberatung, als Rechtspsychologe beim BKA oder im Dienst der Polizei oder vieles vieles mehr zu arbeiten...

Welche Stärken sollte ich hier aufweisen und mit welchen Schwächen kann man hier umgehen?

  • Systemisches Denken, Akribie gepaart mir gesundem Pragmatismus, Zahlenverständnis und den Hang zur ausschweifenden Kommunikation sollten genauso wenig fehlen wie ein starkes Interesse den Menschen, sein Verhalten und mögliche Interventionsmethoden dieses zu beeinflussen er erlernen und im späteren Berufsleben einzusetzen.

Welchen NC benötige ich für ein Psychologiestudium?

  • Im Grunde keinen. Mittlerweile gibt es "nur noch" an den staatlichen Unis und Hochschulen wirklich NCs. Diese sind absurder Weise vorhanden, obwohl ein Psychologe per se weitaus bessere Methoden kennen sollte seine Studenten auszuwählen. Leider ist das immer noch eine große Hürde, weshalb ich persönlich stärker zu privaten Einrichtungen tendiere. Diese kosten zwar auch etwas, sind aber gerade in solch einem Bereich wesentlich besser aufgestellt, was eine qualitative Ausbildung angeht; vor allem im Bereich der berufsbegleitenden Ausbildung. Das kann (und will) eine staatliche Insitution, die Kurse >250 Studenten zusammen in einen Saal presst nicht. Interessanterweise sprechen Pädagogen und Pädagogische Psychologen schon seit mehr als 50 Jahren davon, dass diese Art des Studiums/Lernens keinen Sinn macht, geändert hat sich leider im staatlichen Bereich bisher wenig.

Das neue Semester hat ja im Prinzip gerade erst begonnen...muss ich hier nun auf nächstes Jahr warten oder kann man bei diesem Studiengang auch quer einsteigen?

  • Gerade berufsbegleitend quer einzusteigen ist keine gute Idee wie ich finde. Es gibt auch Hochschulen die im April zulassen (bspw. meine Hochschule), ansonsten würde ich eher dazu raten bis zum Oktober zu warten.

Wie lange studiert man hier überhaupt?

  • Im Bachelor 3 - 3,5 Jahre, im Master 2 - 2,5 Jahre. Abweichend je nachdem ob berufsbegleitend oder nicht, ob privat oder nicht, etc...

Fragen über Fragen...ich hoffe du kannst mir weiter helfen.

Ich danke dir jetzt schon einmal für die Mühe überhaupt meinen Text gelesen zu haben ;) und freue mich, wenn ich eine Antwort bekomme.

  • Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig behilflich sein und die Antwort kam nicht zu spät... Viel Erfolg bei Deinem weiteren Lebensweg!
    Gruß, Markus
Neu ergänzt am 09.12.2014 um 12:39 Uhr