Hi Fachgruppe Psychologie,
Zur Zeit mache ich eine Ausbildung in einer Werbeagentur. Da ich danach studieren möchte, bin ich gerade auf der Suche nach einem für mich passenden Studiengang. Ich interessiere mich sehr für die psychologischen Handlungen und Gedanken, die hinter allen Entscheidungen stehen. Daher meine Frage:
Wie viel hat der Studiengang "Psychologie" wirklich damit zu tun? Oder geht es eher darum, Statistiken zu analysieren und zu lernen, was im menschlichen Gehirn passiert?
Vielen Dank für eure Antworten! :-)
Der Studiengang Psychologie ist schon etwas umfangreicher, als man sich vlt. vorstellt. Die Ursachen von Handlungen liegen sowohl in Gedanken als auch Emotionen, diese beiden Richtungen bilden die Grundlagenfächer. (Allerdings kann man Handlungen auch mit dem Wissen aller Psychologen nicht 100% vorhersagen, sondern höchstens Handlungstendenzen). Im Studium kommen dann aber auch noch speziellere Grundlagen wie Sozial-, Persönlichkeits- und Biopsychologie, sowie die Anwendungsfächer klinische, pädagogische und Organisationspsychologie etc.. Und außerdem ein großer Block Statistik :-). Ich würde dir empfehlen, mal in ein grundlegendes Buch, wie das von Zimbardo zu schauen.
Psychologie ist mega interessant und man findet immer mal Erkenntnisse, die einen direkt selbst betreffen und weiterbringen. Ich kann mir kaum ein schöneres Fach vorstellen. Aber du musst auch deine Berufsperspektive bedenken. In der Forschung oder Wirtschaft kommst du um Statistik nicht drumherum, im klinischen Bereich nicht um eine weitere Ausbildung (nochmal 3 Jahre).
Lass es dir nicht ausreden, aber sei nicht naiv. Psychologie ist eine Naturwissenschaft, aber leider oft ohne 100% Sicherheiten.
Liebe Grüße,
Marcus
Im Psychologiestudium lernt man wirklich nicht viel von dem, was man sich vorher darunter vorstellt, z.B. habe ich keine einzige Veranstaltung zu Körperhaltung, Gestik und Mimik, Träume, Bewusstsein, Planung, Entscheidungsfindung, oder so was gehabt. Es gibt zwar Entscheidungspsychologie, aber die ist sehr technisch. Da geht es wirklich mehr um Statistik und Mathematik und Programmieren. Da werden zum Beispiel "Werte" und "Belohnungen" definiert, wenn Versuchspersonen entweder auf die rote oder die grüne Kugel klicken, für die es jeweils eine unterschiedliche Belohnung in Form von Punkten gibt. Dann wird ein Programm geschrieben, das die Aufgabe optimal löst. Und dann werden die Parameter des Programms an die Versuchsperson angepasst und man kann etwas über die Versuchsperson sagen.
Du liegst also insgesamt schon richtig mit deiner Befürchtung - es werden zwar interessante Fragen gestellt, aber die werden oft ganz unpersönlich, technisch beantwortet. Und es hat (fast) nichts damit zu tun, worüber man sich in Diskussionen mit Freunden über Psychologie unterhält.
Aber trotzdem war Psycholgie für mich die allerallerbeste Studienwahl! Zum einen genau deswegen, weil man eben gerade nicht darüber "philosophiert", was da in einem Menschen passieren könnte, der diese oder jene Entscheidung getroffen hat, sondern man Methoden lernt, wie man das objektiv und wissenschaftlich beantworten kann. Und - auch wenn das im Studium zu kurz kommt - es auch ungemein spannend ist, die ganzen psychologischen Theorien zu diskutieren, die man für die Klausur halt nur auswendig lernen muss. Statistik ist insgesamt schon zäh, aber halt wichtig, wenn man mal in die Forschung gehen will. Und Sozialpsychologie ist das, was unserem "alltäglichen" Verständnis von Psychologie am nächsten kommt, das ist auch spannend. Und biologische Psychologie fand ich auch immer ziemlich spannend, auch wenn da wirklich ziemlich viel pauken muss. Da geht es vor allem darum, wie das Gehirn organisiert ist, also welche Areale für welche Funktionen zuständig sind: Sprachverständnis im Wernicke-Areal, Sprachproduktion im Broca-Areal, Hören im Temporalcortex, Furchtkonditionierung in der Amygdala, Feinabstimmung von Bewegungen im Kleinhirn, etc. etc.
Und dann gibt es die Arbeits- und Organisationspsychologie, die für dich vielleicht ganz spannend sein könnte. Da geht es um Werbung, Firmenstrukturen, Arbeitsplatzgestaltung und so.
Viel Erfolg bei deiner Studienwahl!!
Hallo Jasmin,
schön, wenn du dich so mit deinem passenden Studiengang auseinandersetzt. Deine Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten, aber generell würde ich schon sagen, dass der Studiengang viel mit der psychologischen Handlungen und Gedanken zu tun hat. Nur muss man sich im Klaren sein, dass es auch neben dieser sog. Allgemeinen Psychologie andere Fächer gibt, wie z.B. Statistik. Es geht natürlich nicht nur um Statistik oder auch, was du ansprichst, die Neurologie (also wie das Gehirn funktioniert), aber das nimmt schon auch einen Teil ein. Hier hast du mal exemplarisch die Bereiche, die im Psychologie-Bachelor abgedeckt werden, z.B. an der Uni München: http://www.uni-muenchen.de/aktuelles/amtl_voe/0500/518-11ps-ba-10-ps00.pdf wenn du auf Seite 32 scrollst, siehst du einen Überblick über alle Fächer im Studium. Im Master kann man dann seine Ausrichtung wählen, z.B. Klinische Psy. oder Arbeits-/Organisationspsychologie. Ich würde dir raten, dich im neuen Semester (ab April) einfach mal in einige Psychologiebachelorveranstaltungen zu setzen an deiner nächsten Uni, du findest die Veranstaltungen im Vorlesungsverzeichnis. Da kannst du vielleicht einen kleinen Einblick bekommen, was dort passiert. Auch empfehle ich dir, dich dort mit Studenten, die das schon studieren zu sprechen und sie über Inhalte zu fragen. Du kannst auch im Internet sehr viel zu den Inhalten eines Psychologiestudiums finden, einfach mal ein bisschen googeln. Auch kannst du die Fachschaft oder Studentenvertretung der Psychologiestudenten an deiner nächsten Uni besuchen und dich informieren. Du siehst, es gibt viele Möglichkeiten Infos einzuholen, also viel Erfolg dabei! Liebe Grüße,Esther
Hallo Jasmin,
also ich kann natürlich nur davon erzählen, wie es bei uns in Frankfurt im Bachelor war :).
Es sind schon sehr viele Grundlagen. Man lernt nicht gleich, wie jemand denkt oder fühlt oder so handelt wie er handelt. Vorwiegend sind in den ersten Semestern auf jeden Fall viel Statistik, in Form von Vorlesungen, Seminaren, Praktika und Tutorien. Dann auch Diagnostik und Bio bzw. neuronale Grundlagen. Dann auch Dinge wie Persönlichkeitspsychologie, bei der es aber eher um die Messung von Persönlichkeit geht und Allgemeine Psychologie, dabei geht es z.B. um die Hintergründe von Wahrnehmung, also was passiert in unserem Gehirn, warum sehen unsere Augen manche Dinge so, obwohl sie eigentlich anders wären etc.
In den späteren Semestern kommen dann noch Klinische, A&O und pädagogische Psychologie dazu.. da wird das wissen dann etwas vertieft.
Aber man sollte vorher wissen, dass alles sehr theoretisch ist und sehr wissenschaftlich und oft abstrakt. Man lernt auf keinen Fall GEsprächsführungen oder Gedanken lesen oder kann danach das Verhalten von Leuten interpretieren.
Aber trotzdem ist es sehr interessant, man muss sich nur oft durchbeißen ;)
Viele Grüße
LAura
Hi Jasmin!
Das Studium der Psychologie umfasst sehr viele Bereiche - einige finden, das sei das Beste daran :)
Du wirst auf jeden Fall auch Statistiken analysieren und dich mit der Biologie des Gehirns beschäftigen, falls du dich für Psychologie entscheidest.
Aber genauso wirst du Theorien über Entscheidungsprozesse oder andere menschliche Verhaltensweisen (z.B. Verhalten in Gruppen, in Organisationen, etc.) lernen und diese auch anwenden. So wie du es schreibst, könnte für dich das Feld der Sozialpsychologie besonders interessant sein. Vielleicht kannst du dich jetzt ja dahingehend gezielter informieren. Die Werbepsychologie ist beispielsweise ein Anwendungsbereich sozialpsychologischer Theorien.
Aber wie gesagt, das ist nur eines von verschiedenen Fächern, die dir im Bachelorstudiengang Psychologie begegnen werden.
Viele Grüße
deine IG Psychologie aus Halle
Hallo Jasmin,
menschliche Entscheidungen sind natürlich ein Thema, mit dem du dich im Psychologiestudium beschäftigen wirst. Du wirst aber auch viele andere Themen behandeln, die damit nicht viel zu tun haben, zum Beispiel biologische Psychologie, Entwicklungspsychologie oder Emotionspsychologie. Um das "Statistiken analysieren" wirst du wohl auch nicht herumkommen, da das DIE Methode in der Psychologie ist. Statistik ist aber immer nur Mittel zum Zweck, das heißt, wir versuchen, menschliches Erleben und Verhalten durch das Analysieren von Daten, die wir über menschliches Erleben und Verhalten gesammelt haben, zu analysieren.
Viele Grüße,
Angelika (Fachschaft Psychologie)
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