Schreckgespenst Journalistik

Profil von Anna

Hi Fachschaftsrat Journalistik,

Ich habe letztes Jahr mein ABI gemacht und mache gerade ein FSJ in einem medienengagierten Verein. ich habe schon immer gern geschrieben und möchte später auch gern in einer Redaktion arbeiten. Nun gibt es im Journalismus natürlich viele Möglichkeiten einzusteigen. Allerdings habe ich herausgefunden, dass die Journalistikstudiengänge praxisnaher sein sollen als die Medienwissenschaftsstudiengänge. Das hat mich etwas verwirrt. Ich weiß nicht, ob es besser ist, etwas Themenspezifischeres wie Politikwissenschaften zu studieren oder Medien & Politik zsm zB als Zweifach-Bachelor.

Irgendwie warnen aber immer alle davor, direkt "Journalistik" zu studieren ... Warum weiß ich nicht genau. Ist es besser, einen Zweifach-Bachelor zusammen mit einem anderen Studiengang wie zB Politikwissenschaften zu machen oder sollte man sich komplett einem anderen Studiengang widmen und nebenbei praktische Erfahrungen sammeln? Ich meine, Fachwissen ist im Journalismus schließlich genauso wichtig. Kannst du mir hierbei einen Ratschlag geben?

1 Antwort

Profil von Fachschaftsrat Journalistik
Fachschaftsrat Journalistik

Antwort von Fachschaftsrat Journalistik 24.03.2015 11:23

Hallo Anna!

Wenn Du Dich in der Medienbranche umschaust, siehst Du mehr dunkle als helle Seiten. Während das Segment der Public Relations (das ich nicht als Journalismus betrachte) wächst, wird im klassischen Journalismus abgebaut. Die Verdienstmöglichkeiten sind in Anbetracht, dass man studiert hat, einfach nur erbärmlich. Du solltest Dich nicht an der heutigen Lage orientieren und auf jetzige Ratschläge alleine hören, sondern Dir bewusst sein, dass die Welt nach Deinem Studieren eine andere sein wird, wie sie es zu Beginn Deines Studium noch ist. Du solltest, meiner zugegeben unmassgeblichen Meinung nach, auf Dein Herz und Bauchgefühl hören und Dich nicht nur bzw. hauptsächlich nach rationellen Karrierekriterien ausrichten. Denn wenn Du mit der Zeit in Deinem Job den Glanz in Deinen Augen verlierst, wirst Du unglücklich werden. Du solltest tief in Dich hineinschauen und Dich gewissenhaft prüfen, was Dir wirklich wichtig ist und wofür Du brennst. Denn dann wird sich ein Weg finden. Generell sollte ein Studium, das eine Tätigkeit in der Medienwelt zu Ziel hat, breit aufgestellt sein, sich aber dann auf das für Dich Wesentliche konzentrieren.

Mein Beispiel: lerne alle Medienformate (TV / Print / Radio / Online) anhand praktischen Tuns kennen, verschaffe Dir ausgebaute Kenntnisse im Medienrecht und lerne vor allem das sogenannte Rezeptionsverhalten der Menschen kennen, also warum konsumiert welcher Mensch welche Medien. Verschaffe Dir parallel Expertenwissen in dem Bereich, das Dir am Herzen liegt und entwickle Dich dort zu einer wichtigen Persönlichkeit. Da am Ende Deines Studiums niemand auf Dich wartet, musst Du Alles daran setzen, Dich zu einer relevanten Persönlichkeit zu entwickeln. Wenn Du z.B. gerne ins Theater gehst und vielleicht selbst in einer Theatergruppe mitmachst, dann studiere neben dem Journalistikstudium Theaterwissenschaften. Bist Du gut in einem Sportverein, überlege Dir Sportjournalismus zu studieren. Wichtig sind nur, dass Du das, was Du machst aus vollen Herzen machst und nicht nur weil es im Moment am erfolgversprechendsten ist!

Meine Antwort als Fazit: lerne alle Medienkanäle auf praktische Weise kennen / baue Dein Allgemeinwissen aus / werde Profi in Deiner Herzensangelegenheit / beherrsche so viele Fremdsprachen wie möglich.

Neu ergänzt am 24.03.2015 um 11:23 Uhr

Nachfrage von Anna 24.03.2015 11:42

Hey Kristof,

jetzt habe ich aber noch zwei weitere Fragen: Welche Universitäten bieten denn einen Zweifach-Bachelor mit Journalistik an? Ich steige meistens nicht richtig durch die Beschreibungen durch -_-

Und welche Unterschiede gibt es zwischen Journalistik und Medienwissenschaften bzw. wie unterscheiden sich die folgenden Berufsfelder? kann man auch als studierter Medienwissenschaftler Journalist werden? oder ist das dann schon ein Vertiefungsbereich? :)

Neu ergänzt am 24.03.2015 um 11:42 Uhr