Komme ich sicher in den Schwerpunktbereich, in den in möchte?

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Hi Lena Thyra,

ich interessiere mich sehr für den Studiengang Öcotrophologie an der HAW.

Ich habe mir bereits ausführlich den Modulplan angesehen. Ich finde, dass an der HAW im Vergleich zu anderen Hochschulen in jedem Semester der Bezug zur Ernährung zu erkennen ist. Sehe ich das richtig oder täuscht das?
(Ich hatte mich zum Beispiel auch für Ernährungswissenschaften interessiert- da wurde mir dann allerdings mehrfach gesagt, dass die ersten 1 1/2 Jahre nur Grundlagen in Biologie, Chemie, Physik und Mathe gelegt werden und man in dieser Zeit praktisch noch überhaupt nichts mit Ernährung zu tun hat.-Ich kann mir vorstellen, dass ich das nicht durchhalten würde, weil ich immer den Bezug und Sinn brauchen)

Im 4. Semester wählt man an der HAW dann einen Schwerpunkt. Kann man sich den Schwerpunkt auf jeden Fall selber aussuchen oder gibt es nur eine begrenzte Anzahl von Plätzen und ich brauche Glück, um das zu bekommen, was ich gerne machen möchte? Ich interessiere mich zum Beispiel sehr für den Bereich Ernährung, Gesundheit, Beratung, kann mir aber ehrlich gesagt keinen der anderen Bereich vorstellen. Zu pokern und am Ende dann doch nicht mein Wunschschwerpunkt machen zu können, käme für mich wahrscheinlich eher nicht in Frage.

Ich würde mich super freuen, wenn du mir bei meinen Fragen etwas weiterhelfen könntest!

Viele Grüße Pia :)

1 Antwort

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Lena Thyra

Antwort von Lena Thyra 01.04.2015 16:01

Hallo Pia!

Toll, dass Du Dich für den Studiengang an der HAW Hamburg interessierst!

Du liegst richtig: In jedem Semester gibt es einen Bezug zu Ernährung, auch wenn es am Anfang nur ein theoretischer und ziemlich abstrakter Zusammenhang ist.
Aber auch an der HAW musst Du in den ersten drei Semestern durch Humanbiologie, Chemie, Biochemie und Lebensmittelchemie (inklusive praktischem Arbeiten im Hochschul-Labor), Mathe und Physik durch. Statistik ist auch noch so ein Fach... Es ist eben ein (natur)wissenschaftliches Studium.
Das ist am Anfang manchmal schwer, aber spätestens ab dem 3. Semester macht es Sinn, und die Zusammenhänge werden klarer.
Es gibt immer schwierige Phasen, in denen man Zweifel hat. Und wenn Dir dann noch ein älterer Student sagt, ab dem 4. Semester wird alles besser - dann willst Du das eigentlich gar nicht hören und auch nicht glauben.
Aber glaube auch Du mir schon jetzt: Falls Du am Anfang mal Zweifel hast - es wird besser!
Und für die naturwissenschaftlichen Fächer gibt es Tutorien und man wird gut unterstützt!

Das man so viele verschiedene Fächer besuchen muss, liegt einfach am breiten Tätigkeitsspektrum hinterher: es gibt auch Ökotrophologen, die im Bereich der (Haushalts)Gerätetechnik arbeiten, und die brauchen sicher Physik :-)

Ja, Du kannst auf jeden Fall selbst entscheiden, was Dein Schwerpunkt sein soll!
Und wenn Du Dich für den Profilbereich A interessierst und Dir ab dem 4. Semester Deine Vorlesungen weitestgehend selbst zusammenstellen kannst, wirst Du teilweise sogar froh sein, dass Du eine gute Vorbereitung in den Naturwissenschaften hattest. Zum Beispiel brauchst Du Wissen in Humanbiologie, Biochemie und Lebensmittelchemie für die Fächer Diätetik und spezielle Diätetik. Und Statistik zum Beispiel ist generell wichtig, da man in vielen Fächern diverse Studien auswerten muss.

Aber lass auch Du Dich überraschen:
So mancher ist mit festen Vorstellungen in Bezug auf Profilbereich und späteres Berufsfeld in das Studium gegangen, und dann hat es sich doch in andere Richtungen entwickelt als gedacht :-)

Ich hoffe, meine Antwort war hilfreich für Dich!


Alles Gute für Deinen weiteren Weg,
Lena

Neu ergänzt am 01.04.2015 um 16:01 Uhr

Nachfrage von Pia 30.04.2015 09:59

Hallo Lena,

jetzt sind mir nochmal ein paar Fragen eingefallen und ich würde mich freuen, wenn du mir nochmal weiterhelfen könntest ;)

Wie sieht es mit Gruppenarbeiten während des Studiums aus? Ich habe jetzt schon von vielen Seiten gehört (vor allem von anderen Studiengänge), dass man im Studium ständig Gruppenarbeiten machen muss. Ich habe mich damit in der Vergangenheit immer ziemlich schwer getan, zumal es immer die Kandidaten gab, die kein Finger gerührt haben und denen man ständig hinterher laufen musste. Ich kann mir vorstellen, dass ständige Gruppenarbeiten mich ziemlich deprimieren könnten, da ich so meinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden kann und ausgebremst werde. Auf was muss ich mich da einstellen?

Wie sieht es aus, mit Fächer aus höheren Semestern vorziehen? Manche Studenten haben ja einen ziemlich chilligen Stundenplan. Da ich immer Action brauche, könnte ich mir vorstellen, dass zu wenige Wochenstunden mich nicht auslasten könnten. Kann ich dann Fächer aus höheren Semestern vorziehen oder gestaltet sich das eher als schwierig oder unmöglich? Wie ist deinem Empfinden nach der Aufwand für die regulären vorgesehenen Fächer? Hast du viel Freizeit oder bist du ständig nur am Sachen vor- und nachbereiten?

Ich freue mich von Dir zu hören :)

Grüße Pia

Neu ergänzt am 30.04.2015 um 09:59 Uhr

Antwort von Lena Thyra 09.05.2015 09:53

Hallo Pia,

Du kannst davon ausgehen, dass recht viel Gruppenarbeit gemacht wird, zumindest während den Vorlesungen. Für Prüfungsleistungen ist man meistens maximal zu Dritt. Ich erinnere mich nur an zwei Fächer, in denen es größere Gruppen waren, aber auch das übersteht man ;-)
Hausarbeiten zu Zweit oder zu Dritt schreiben oder gemeinsam eine Präsentation machen ist in fast jedem Fach der Fall, zumindest wenn es keine Klausur gibt.
In den Praktika arbeitet man immer zu Zweit, gegebenenfalls ist es auch sinnvoll, sich mit anderen Zweierteams zusammenzusetzen, hat mir z.B. für die Chemie-Praktika immer geholfen!
Ich habe es aber auch als Vorteil sehen können, in der Gruppe zu arbeiten. Ich bin auch eher der Typ, der mehr als andere macht und sich heftig engagiert, habe aber auch gelernt, mich mal zurückzuhalten. Manchmal ja nicht so ganz einfach! Die Arbeit im Team wird meines Erachtens nach deshalb so forciert, weil es für das spätere Berufsleben unglaublich wichtig ist. Du wirst aber genug andere Fächer haben, in denen Du in deinem eigenen Tempo Gas geben kannst!

Was das Vorziehen von Modulen angeht:
In den ersten drei Semestern (Grundstudium) ist das eher nicht möglich. Wenn Du schon eine Ausbildung oder ein anderes abgeschlossenes Studium hast, dann kannst Du dir einige Fächer anrechnen lassen und so eventuell schneller vorankommen. Das hängt aber auch von den Profs ab.
Aber glaub mir, in den ersten drei Semestern gibt es einen fast schon strikten Stundenplan, mit dem Du auf jeden Fall ausgelastet bist!
Langweilig und chillig wird es nicht, mit den Praktika in Chemie/Biochemie/Lebensmittelchemie, Lebensmittelwarenkunde und Lebensmittelverarbeitung, Ergonomie und Physik, Lebensmittel- und Ernährungslehre und Wissenschaftliche Methodik.

Wenn Du ab dem 4. Semester das Gefühl hast, nicht ausgelastet zu sein, dann kannst Du z.B. zusätzlich auch Vorlesungen der Gesundheitswissenschaftler belegen, oder sogar an der Uni Hamburg (da gibt es allerdings oft Schwierigkeiten wegen der Anrechnung der Credits).

Ob und wieviel Freizeit man dann hat, hängt vermutlich am meisten damit zusammen, wie schnell und gut man lernt, und wie der eigene Ehrgeiz ist. Ich musste nebenher immer auch noch arbeiten zur Studiumsfinanzierung, bin aber meinem Anspruch auf jeden Fall gerecht geworden. In einigen Fächern musste ich sicher mehr nacharbeiten als in anderen, habe aber auch immer alle Tutorien als Unterstützung wahrgenommen.

Ich hoffe, ich konnte Dir erneut weiterhelfen!

Viele Grüße aus Hamburg,
Lena

Neu ergänzt am 09.05.2015 um 09:53 Uhr