Hi Jacob,
Ich mache im Moment mein Abi und dann gehts los.. Ich weiß, dass ich irgendwas mit Politik studieren möchte...
aber Ich weiß halt nicht so genau, was mich erwartet und wo ich es studieren soll... Dieses Fach ist ja auch von Uni zu Uni unterschiedlich.. Außerdem frage ich mich, wie gut ich mich vor diesem Studium schon mit Politik auskennen muss...
Zu guter letzt bin ich sehbehindert, und mich würde interessieren, ob du schon Erfahrungen mit Sehbehinderten in diesem Fach gemacht hast und wie sie zurechtkommen :)
Vielen Dank schon mal im Vorraus!
glg Mandy :)
Hallo Mandy,
ich studiere Politikwissenschaft mit dem Abschlussziel Magister - das gibt es heute ja nicht mehr, sondern heute gibt es Bachelor und Master. Daher kann es sein, dass meine Antwort vielleicht etwas veraltet ist, aber ich kann Dir einen allgemeinen Eindruck geben:
Das Politikstudium unterteilt sich klassisch in verschiedene Bereiche, das sind Das politische System der Bundesrepublik Deutschland und politische Soziologie (Wechselwirkung zwischen Politik und Gesellschaft, gesellschaftliche Faktoren...), Internationale Beziehungen (Theorien, Kriege und Konflikte, Europäische Union, UNO...), Analyse und Vergleich politischer Systeme (Typen von Demokratie, Demokratiequalität, Autokratien, ..., und deren Vergleiche), Moderne Politische Theorie (Wissenschaftstheorie, Politische Philosophie), Wirtschaft und Gesellschaft (Volkswirtschaft, Wirtschaftspolitik...) und Statistik und Methoden.
Da Statistik immer wichtiger wird, ist ein gewisses mathematisches Verständnis gut, aber ich war da bisher auch nicht gut drin - es sollte Dich also nicht vom Politikstudium abhalten.
Grundsätzlich solltest Du ein gesteigertes Interesse für Politik und politische Prozesse mitbringen, musst aber nicht schon vorher viel wissen. Liest Du regelmäßig in der Zeitung oder online über Politik? Beschäftigst Du Dich im Vergleich mit Deinen Freunden häufiger oder intensiver mit Politik? Ich habe im Studium Freunde gehabt, deren Interesse an Politik nicht so richtig groß war, oder durch das Studium sogar verringert wurde, aber die haben es auch (fast) alle geschafft - nur mit politischem Interesse macht es sicherlich mehr Spaß und ist einfacher.
Wenn die von mir aufgezählten Teilbereiche oder zumindest mehrere davon spontan Dein Interesse wecken, dann bist Du sicherlich nicht falsch dran. Wie Du aber selbst schreibst, ist das Studium von Uni zu Uni unterschiedlich und gerade beim Bachelor-/Master-System gibt es ja auch sehr spezifische Angebote, v.a. im Master. Du kannst z.B. nur Internationale Beziehungen studieren, oder Mischfächer aus Politik mit Wirtschaft, Soziologie oder Medien usw.
Bzgl. Sehbehinderung kann ich nicht viel sagen, aber bei mir saß immer wieder auch eine sehbehinderte Kommilitonin in Vorlesungen und Seminaren - es geht also. Sie konnte die Folien der Vorlesung meistens vorab bekommen, usw. Sollte heutzutage kein Problem mehr sein, aber ich kann Dir da leider nichts zu sagen.
Ich hoffe ich konnte Dir weiter helfen. Viele Grüße Jacob
Hallo Mandy,
zuallerst muss man sagen, dass man kein Experte in Politik sein muss, um Politik zu studieren. Das lernt man in aller Regel während innerhalb der sechs Semester :-) Mit dem Bachelor in Würzburg habe war ich sehr zufrieden. Die Besonderheit an diesem Studiengang ist, dass nicht nur Fächer in der Politikwissenschaften angeboten werden, sondern auch in der Soziologie. Vor allem zu Beginn des Studiums werden dementsprechend die Basismodule in beiden Bereichen gelehrt, welche man für das Grundstudium (nach drei Semestern) bestehen sollte. Dazu kommen Fächer, wie Statistik, Datenerhebung - und Auswertung. Das muss man mögen; Mir hat das am wenigsten gefallen, aber nichtsdestotrotz sofort bestanden. Danach wird es im Studium so richtig spannend, da man Ergänzungsmodule, sowohl in Soziologie als auch in der Politikwissenschaft, nach Wahl belegen kann. Das heißt, wenn einem Europäische Studien und Internationale Beziehungen besonders liegen, kann man ausschließlich diese Fächer belegen und sich spezialisieren. Zu den Prüfungen zählen meist Hausarbeiten, Referate und Essays. Für Basis- und Aufbaumodule in den ersten Semester werden in der Regel Klausuren geschrieben. So ist es in Würzburg, das ich dir wämstens empfehlen kann :-) Dort gibt es ebenso ein Blindeninstitut, welches als Ansprechpartner für dich bestimmt geeignet ist. Leider kann ich keine näheren Informationen über den Studiengang in anderen Städten geben. Allerdings wird man nirgends am gefürchteten Statistik vorbeikommen. So schlimm ist das aber auch gar nicht :-) Für die beruflichen Chancen stehen dir alle Türen offen, sowohl in der Forschung, Wirtschaft oder Journalismus. Wichtig ist, dass man sich stets um Kontakte, wie über Praktika oder Auslandssemester bemüht. Praxiserfahrung ist für diesen Studiengang von enormer Wichtigkeit!
Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.
Liebe Grüße, Kathrin.
Hi Mandy,
wenn du "irgendwas mit Politik" studieren möchtest, schätze ich mal, dass du über ein Studium der "Politikwissenschaft" nachdenkst. Deshalb erläutere ich erstmal ganz im Allgemeinen was dich bei einem politikwissenschaftlichen Studium erwartet. Ein (Bachelor-)Studium der Sozialwissenschaften setzt sich einerseits aus Kursen zu unterschiedlichen Subdisziplinen der Politikwissenschaft zusammen (also z. B. "Internationale Beziehungen" wo es um internationale Organisationen wie die UNO, zwischenstaatliche Kriege, usw. geht oder "Politische Systeme" wo es um unterschiedliche Demokratietypen, die politische Kultur verschiedener Staaten, usw. geht). Andererseits gibt es auch eine (forschungs-)methodische Komponente im Rahmen derer Kurse wie "wissenschaftliches Arbeiten", "Statistik", "Forschungsdesign" und "Statistiksoftware" auf dem Programm stehen. Man lernt dort also alles was man braucht um eigene Forschungsprojekte durchführen zu können.
Sich mit "Politik" besonders gut auskennen muss man vor einem solchen Studium nicht. Wenn du "irgendetwas mit Politik" studieren möchtest, gehe ich davon aus, dass dich das Thema 'irgendwie' interessiert, und Interesse ist sowieso die einzig wirklich wichtige voraussetzung! Ausserdem ist es wichtig zu verstehen, dass in einem Studium der Politikwissenschaften Tagespolitik nicht im Mittelpunkt steht, sondern das Verstehen und Erklären von politischen Prozessen. Um ein Beispiel zu nennen: Es wird in einem Seminar nie um "die Krim-Krise" an sich gehen, vielmehr kann es beispielsweise ein Seminar zum Thema "Interdisziplinäre Perspektiven auf Sezessionskonflikte der Moderne" geben und darin spielt die Krim-Krise als Einzelfall (eventuell) eine Rolle.
Möchte man ein politikwissenschaftliches Studium aufgreifen hat man allerlei Möglichkeiten und sollte sich zunächst folgende Fragen stellen (bestimmt gibt es noch mehr, aber die fallen mir gerade nicht ein :)
Das die inhaltliche Ausrichtung eins politikwissenschaftlichen Studiums stark vom Standort abhängt, hast du zudem ganz richtig erkannt. Unterschiedliche Universitäten legen unterschiedliche Schwerpunkte. An den Universitäten Mannheim und Konstanz sind die politikwissenschaftlichen Studiengänge z.B. sehr Methoden- und Statistiklastik, an der Unversität Frankfurt spielt Theorie eine große Rolle. Des Weiteren gibt es auch inhaltliche Unterschiede: Während z.B. an der LMU in München die Europaforschung eine prominente Rolle spielt, kann man sich an der Universität Konstanz schon im B.A. auf den Bereich Umfrageforschung spezialisieren Du solltest dich also fragen, was genau dich an einem Studium der Politikwissenschaften interessiert und dir eine Uni suchen die zu diesen Interessen passt. Um herauszufinden welcher Themenschwerpunkt gelegt wird, ist es sinnvoll sich anzuschauen was die Lehrstühle so im Titel tragen (d.h. Lehrstuhl für XY), oder einen Blick ins kommentierte Vorlesungsverzeichnis (KVV) zu werfen. Auch ein Studienplan (findet man oft auf den Homepages der Unis) kann Auskunft darüber geben wieviel Zeit man z.B. mit Statistik & Co. verbringen wird (je mehr ECTS-Punkte für ein Bereich ("Modul") vergeben werden, je mehr Kurse müssen in diesem Bereich belegt werden).
Ich habe bisher schon Studierende der Politikwissenschaft mit Mobilitäts- und Hörbehinderungen erlebt, aber noch nicht mit einer Sehbehinderung, weshalb ich zu diesem Thema leider nur Allgemeines sagen kann. Insgesamt verbringen Studierende der Politikwissenschaft sehr viel Zeit mit lesen und schreiben, aber normalerweise stellt jede Universität entsprechende Hilfen für Menschen mit Sehbehinderung bereit, z. B. Laptop mit tastbarer Blindenschrift (Braillezeile) oder Sprachausgabe, vergrößernde Sehhilfen (Lupe, Vergrößerungsgerät am PC), Großdruck oder verbale Aufzeichnungsgeräte. Normalerweise gibt es auch immer die Möglichkeit "alternative Prüfungsleistungen" zu erbringen, daher mündliche statt schriftliche Prüfungen abzugeben oder mehr Zeit für eine Prüfung zu bekommen. Ich habe aber das Gefühl, dass viele Dozent*innen mit so etwas keine /wenig Erfahrung, weshalb Studierende mit einer Behinderung u. U. diesbezüglich leider immer wieder nachhaken müssen. An jeder Uni gibt es auch eine "Beratungsstelle für Studierende mit Behinderung und chronischer Erkrankung" die bei Fragen oder Problem helfen können.
Ich hoffe dies bantwortet (zunächst) deine Fragen, wenn du weitere/ konkrete Fragen hast, nur her damit, ich versuche gerne diese zu beantworten!
Viele Grüße
Nina
Hallo Mandy,
was dich an den meisten Universitäten im Studiengang Politikwissenschaft erwarten wird, ist eine Einführung in die 3 Hauptfächer Politische Systeme & Systemvergleich, Politische Theorie und Internationale Beziehungen.
Während sich ersteres mit dem Aufbau und den Wirkungszusammenhängen politischer Systeme beschäftigt, stellt die politische Theorie die Frage: "Was ist überhaupt Polik?". Internationale Beziehungen untersuchen wiederum die Beziehungen zwischen Staaten untereinander, sowie mit Organisationen, Regimen und Institutionen.
In den höheren Semestern wirst du immer tiefer in die Materie einsteigen und auch Forschungsmodule belegen. Dazu kommt meistens eine sozialwissenschaftliche Ausbildung in Methoden und Statistik.
An "unserer" TU Dresden kommt dazu noch die Wahl eines Ergänzungsbereiches: Geschichte, Soziologie, Kommunikationswissenschaft, Philosophie oder Humanities.
Tatsächlich musst du vor dem Studium noch kein detailliertes Wissen über politische Abläufe haben, aber ein grundlegendes Interesse sowie einige historische Kenntnisse sind natürlich nicht hinderlich.
Bezüglich deiner Sehbehinderung kann ich dir die Arbeitsgruppe Studium für Blinde und Sehbehinderte an der TU Dresden empfehlen: http://elvis.inf.tu-dresden.de/ die haben inzwischen viel Erfahrung damit gesammelt.
Beste Grüße,
Vincent vom FSRphil
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