Wie viel Mathe braucht man für Psychologie und wie sind die Jobchancen?

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Hi Carina,

Ich bin Lara, stehe kurz vor dem Abitur und überlege im Moment Psychologie zu studieren, mich schreckt aber der hohe Anteil an Mathe noch etwas ab. Deswegen wollte ich mich mal erkundigen, wie viel Begabung für Mathe man deiner Meinung nach braucht. Ist das zu schaffen, wenn man sich hinsetzt und lernt oder braucht man schon ein Talent dafür? Ist Statistik überhaupt vergleichbar mit Schulmathe? Meine Leistungskurse sind Englisch und Geschichte; ist es ein Nachteil, dass ich weder Bio noch Mathe als Leistungskurs habe? Und wie gefällt es dir in Heidelberg zu studieren? Wie schätzt du deine oder die Berufschancen von Kommilitonen ein; vor allem im Bereich der Klinischen Psychologie, die mich deutlich mehr als beispielsweise Wirtschaftspsychologie interessiert.
Vielen Dank für deine Mühe!
Liebe Grüße, Lara

1 Antwort

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Carina

Antwort von Carina 11.06.2014 21:29

Hallo Lara!
Ich hatte mir vor meinem Studium auch ein bisschen Sorgen wegen Statistik gemacht - da hört man ja doch so einige Schauergeschichten.
Ich kann hier natürlich immer nur für Heidelberg sprechen, aber was den Statistik/Methodenteil hier anbelangt, kann ich Entwarnung geben!
In Heidelberg hat man die komplette Statistik mit nach den ersten beiden Semestern abgeschlossen, es ist wirklich nicht viel. Im ersten und zweiten Semester jeweils eine Vorlesung mit Übung dazu und wenn man will, kann man auch ein Tutorium besuchen.
Ich setze dir hier mal einen Link des Studienplans rein, damit du mal einen Überblick hast, wieviel/wenig Statistik man im Bachelor hat.

http://www.psychologie.uni-heidelberg.de/studium/beratung/bachelor/files/studienplan.pdf

Das kann ich dir übrigens auch generell empfehlen, wenn du dir konkret eine Uni für Psychologie aussuchen willst: Schau dir die Studienpläne an! Dann kannst du einschätzen, wieviel Gewicht die einzelnen Unis auf verschiedene Fächer wie eben z.B. Statistik legen.
Von manchen anderen Unis (z.B. Mannheim oder TU Dresden) habe ich nämlich auch schon gehört, dass da der Statistik/Methodenteil sehr viel heftiger sein soll als in Heidelberg.
Aber insgesamt denke ich nicht, dass man eine besondere Mathe-Begabung für Statistik braucht. Ich fand Mathe in der Schule auch nicht unbedingt toll, aber mit Statistik hatte ich überhaupt keine Probleme. Es baut auch nicht wirklich auf der Schul-Mathe auf, man kann also nochmal relativ neu anfangen.
Es gibt hier (und sicher auch an anderen Unis) Tutorien zu Statistik, in denen man alle Fragen stellen kann und Übungsaufgaben macht.
Ich hatte genau wie du Englisch und Geschichte als LK's und komme gut zurecht ;)
Also ich denke mal, wenn du den NC für Psychologie schaffst, bist du ohnehin ein kluger Kopf und Statistik wird dann auch kein Problem sein. Bei uns sind zumindest kaum Leute durch die Prüfung gefallen.
Jetzt zu Heidelberg speziell:
Ich finde es wirklich gut hier! Das Institut ist sehr schön mitten in der Innenstadt gelegen, es ist eher klein und familiär, man fühlt sich schnell willkommen und zuhause.
Der Kontakt mit den Dozenten ist sehr angenehm und konstruktiv, man ist hier wirklich bemüht, das Studium gut zu gestalten. Als Studentenstadt hat Heidelberg auch einiges zu bieten, ist natürlich nicht sehr groß, aber dafür lebt man sich schnell ein und es gibt schon viele interessante Angebote was Kunst, Kultur, Nachtleben und sonstiges angeht.
Zu meinen Berufsschancen kann ich jetzt leider keine wirklich qualifizierte Meinung abgeben, aber ich denke mal, als Psychologe hat man generell nicht die schlechtesten Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Psychotherapeuten sind knapp in Deutschland, da besteht auf jeden Fall Bedarf!
Aber ganz ehrlich, wenn Psychologie wirklich dein Ding ist, sollten solche Sachen dich nicht allzu sehr beeinflussen.
Ich war kurz vor dem Abi auch etwas gestresst und habe mir um alles mögliche einen Kopf gemacht, aber wenn man erst mal "sein" Studium gefunden hat, dann läuft der Rest auch ;)

Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen, wenn du noch Rückfragen hast melde dich einfach!

Viele Grüße und viel Erfolg noch für's Abi!

Anna

Neu ergänzt am 11.06.2014 um 21:29 Uhr